Carla Bruni-Sarkozy schwärmt von ihrer Ehe
Paris/dpa. - Eine Ehekrise im Hause Sarkozy? Möglicherweise sogar eine Affäre des französischen Präsidenten mit einer karatekämpfenden Staatssekretärin?
Wer der internationalen Klatschpresse in den vergangenen Tagen und Wochen Glauben schenkte, gewann den Eindruck, dass die Beziehung zwischen Präsident Nicolas Sarkozy (55) und der Sängerin Carla Bruni-Sarkozy (42) kurz vor dem Aus steht. Keinen Monat nach dem Auftauchen der Gerüchte scheint nun aber sicher: Die ganze Geschichte war eine große Ente.
In einem Interview, das an diesem Samstag erscheint, spricht die gebürtige Italienerin Bruni mit Begeisterung über ihre erste Ehe. Selbst der Online-Journalist, der die Gerüchteküche zum Brodeln brachte, gibt mittlerweile zu, das Ganze sei «eine Art Witz» gewesen.
Zum Lachen fand die Angelegenheit im Präsidentenpalast in Paris allerdings niemand. Die meisten französischen Medien ignorierten die Gerüchte zwar völlig - international füllten sie aber wochenlang die Blätter und Online-Seiten. Der Präsident - auf einer Pressekonferenz in London auf die Tuscheleien über seine Ehe angesprochen - bezeichnete sie schließlich sichtlich genervt als «lächerlich». Was zunächst wenig half. Erst als mehr und mehr die Entstehungsgeschichte aufgeklärt wurde, kehrte langsam Ruhe ein.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte ein Online-Journalist das vermutlich frei erfundene Gerücht über die Kurzmitteilungsplattform Twitter verbreitet. Wenig später tauchte es in einem Blog auf der Internetseite der französischen Sonntagszeitung «Journal du Dimanche» auf. Von dem Zeitpunkt an war es zu spät. Zahlreiche große internationale Medien berichteten über den Inhalt des Blogs. Weil dieser über die Seite der Sonntagszeitung zugänglich war, gab das der Geschichte einen «seriösen Anstrich». Dass die Zeitung sich sofort distanzierte, änderte nichts.
«Das Gerücht ist Teil der menschlichen Natur, selbst wenn es eine Entwürdigung darstellt», kommentierte Ehefrau Carla in dem jetzt veröffentlichten Interview der Zeitschrift «Madame Figaro». Sie verachte aber Gerüchte, die aus einem Blog im Internet stammten und mit «Mickey» oder «Superman» unterschrieben seien. Nicht besser seien sogenannte Journalisten, die Blogs als glaubwürdige Quelle zitierten. Zwei für die Verbreitung der Ehekrise-Story verantwortliche Mitarbeiter des «Journal du Dimanche» wurden mittlerweile vor die Tür gesetzt.
Und wie ist nun der Zustand der bislang kinderlosen Präsidenten- Ehe nach etwas mehr als zwei Jahren? Um den ist es laut glaubwürdiger Quelle - also Bruni - zum Besten bestellt. Anfangs sei es nicht einfach gewesen, sich an den neuen Rhythmus des Lebens zu gewöhnen, mittlerweile habe sie aber für sich einen Weg gefunden, erzählt die Première Dame freimütig.
Zum einen gebe es das öffentliche Leben mit den Repräsentations-Pflichten, zum anderen ihr Arbeits- und Familienleben. Derzeit arbeite sie an einem neuen Album. «Ich werde versuchen, es im Sommer aufzunehmen», sagt die 42-Jährige. Ebenfalls im Sommer werde sie dann voraussichtlich in einem neuen Woody-Allen-Film mitspielen.
Die gemeinsame Zeit mit ihrem 13 Jahre älteren Mann beschreibt die als Topmodel bekanntgewordene Bruni als einzigartig in Bezug auf Zärtlichkeit, Vertrauen, Gespräche oder das gegenseitige Verstehen. «Es ist zum ersten Mal, dass ich mich verstanden und gestützt fühle.» Nur als wirkliche Dame fühle sie sich bislang nicht. «Ich liebe es, Madame Sarkozy zu sein, aber wirke ich wie eine Dame? Ich bleibe ewig das junge Mädchen, auch wenn ich verdammt glücklich bin, diesen Mann geheiratet zu haben», sagt die Frau, die sich einst selbst als «Männerfresserin» bezeichnete. Zu ihren «Trophäen» sollen laut Medienberichten die Musikstars Eric Clapton und Mick Jagger gehören ebenso wie der US-Tycoon Donald Trump oder Filmstar Kevin Costner. Von dem Philosophen Raphaël Enthoven hat Bruni-Sarkozy einen acht Jahre alten Sohn.