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Bundesliga Bundesliga: Stuttgarts Mittelfeldmann Silvio Meißner wird unterschätzt

15.12.2004, 16:46

Stuttgart/dpa. - «Vielleicht bekomme ich 'mal eine Chance», sagte Meißner. DieHoffnung, zum deutschen Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006zu gehören, hat die Kämpfernatur jedenfalls noch nicht aufgegeben.

Ganz große Stücke hält Matthias Sammer auf Meißner. «Was er indieser Saison leistet, ist sensationell», stellte der anspruchsvolleVfB-Trainer seinem stets zuverlässigen Schützling ein erstklassigesZeugnis aus. «Er genießt einen sehr, sehr hohen Stellenwert bei uns.»Dieser drückt sich nicht nur in der Stammplatz-Garantie aus. Hinterdem unumstrittenen Chef Zvonimir Soldo rangiert Meißner in der VfB-Hierarchie an zweiter Stelle, was sich auch in seiner Funktion alsstellvertretender Kapitän des Kroaten ausdrückt. «Silvio ist einerder größten Helfer Soldos», unterstrich Sammer seine Sonderstellung.

Meißner gilt als potenzieller Nachfolger Soldos, der mit seinen 37Jahren so langsam ans Aufhören denkt. «Zvonis Fußstapfen sind nichtklein», wies der 31-Jährige darauf hin, dass dies eine nur schwer zubewältigende Aufgabe wäre. «Wir alle hoffen, dass er noch ein Jahrdranhängt.» Übers eigene Karriereende macht sich «Meise», so seinSpitzname seit C-Jugendzeiten, keine Gedanken. «Fußball macht mir soviel Spaß. Ich spiele, so lange die Knochen mitmachen.» Selbst eingebrochenes Nasenbein gegen Bochum und dann gleich wieder gegenMünchen konnten den hart Gesottenen nicht stoppen.

Motivation schöpft Meißner, der vor seiner besten Saison alsFußballprofi steht, nicht nur aus dem Trainerwechsel von Felix Magathzu Sammer. Auch seine langjährige Partnerin Katja, die er im Juniheiratete, sowie die beiden Kinder Josephine (7 Jahre) und Luan (15Monate) geben dem begeisterten Familienmenschen viel Kraft. Nacheiner Eingewöhnungsphase fühlt sich seine Frau inzwischen wohl amneuen Wohnort Waiblingen. «Man gewöhnt sich mit der Zeit an dieSchwaben», sagte der stets zu Späßen aufgelegte Sachse mit einemAugenzwinkern.

Meißner gefällt es beim VfB und in Stuttgart nach vier Jahren sogut, dass er hier bleiben möchte. «Ein Wechsel ist schon ausfamiliären Gründen kein Thema mehr», versicherte er, auch einlukratives Angebot aus dem Ausland sei für ihn kein Anreiz. Derbegeisterte Golfspieler und Kinobesucher könnte sich vorstellen, nachseiner aktiven Karriere eine andere Aufgabe im Verein zu übernehmen.«So ein Angebot wäre super, vielleicht als zusätzlichesWeihnachtsgeschenk», meinte Meißner.