Boxen Boxen: Vitali Tajbert will den EM-Titel
Schwerin/dpa. - Deutschlands bester olympischer Boxer kennt nurein Ziel. Vize-Weltmeister Vitali Tajbert will bei den am Donnerstagin Pula/Kroatien beginnenden 35. Box-Europameisterschaften auf demMedaillentreppchen ganz oben stehen. «Ich habe in den vergangenenMonaten kontinuierlich auf die EM hingearbeitet. Für mich zählt nurder Titel», bestätigte der 21-jährige Federgewichtler vom VelberterBC seine Ambitionen. Willkommenes Zubrot für Tajbert wäre das Ticketfür die Olympischen Spiele in Athen, das alle 44 EM-Medaillengewinnererhalten.
Der dreimalige deutsche Meister führt ein zehnköpfiges deutschesAufgebot an, das im wesentlichen von jenen Assen dominiert wird, dieim letzten Jahr mit fünf WM-Medaillen die beste Bilanz seit 1995erreicht hatten. Im deutschen Lager glaubt allerdings kaum jemand,dieses Abschneiden wiederholen zu können. «In Pula wird es wegen derOlympia-Qualifikation ein Hauen und Stechen auch außerhalb des Ringesgeben. Da werden wir alle Mühe haben, um uns erfolgreich in Szenesetzen zu können», sagte Chef-Bundestrainer Helmut Ranze (Worms) zurschwierigen Ausgangsposition.
Neben Tajbert setzt Ranze vor allem auf die WM-Dritten RustamRahimov (Schriesheim/Fliegen) und Sebastian Köber (Frankfurt/Oder,Superschwer) sowie Vize-Europameister Lukas Wilaschek(Leverkusen/Mittel). Köber will nach drei dritten Rängen bei deninternationalen Titelkämpfen der letzten Jahre endlich einmal in denFinalring steigen. «Sebastian hat an Souveränität gewonnen, istbestimmender geworden. Das stimmt mich optimistisch», resümierteTrainer Karl-Heinz Krüger nach der Vorbereitung zufrieden.
Für die Deutschen hängen die Trauben in der kroatischen Hafenstadtallerdings sehr hoch. Mit 322 Boxern aus 42 Verbänden hat sich einMammutfeld angekündigt, das auch qualitativ nichts zu wünschen übriglässt. Sieben Titelverteidiger der EM 2002 in Perm, bei denen sichdie Deutschen mit einmal Silber und zwei Mal Bronze begnügen mussten,stehen erneut in den Meldelisten, dazu vier Weltmeister.
Die Meriten der Vergangenheit zählen aber zunächst nicht mehr. Daes immer noch keine Setzlisten im olympischen Boxen gibt, steckenalle im gleichen Lostopf. «Schon da benötigt man etwas Glück, um eineverheißungsvolle Ausgangsposition zu haben», weiß Ranze. Für die, dieim ersten Anlauf auf der Strecke bleiben, ist der olympischen Traumaber noch nicht ausgeträumt. Bei vier Turnieren werden im März undApril die übrigen 47 europäischen Quotenplätze für das olympischeBoxturnier vergeben.