Box-Zarin Natascha Ragosina bleibt unbesiegt
Hannover/dpa. - Box-Zarin Natascha Ragosina aus Russland hat ihren makellosen Kampfrekord ausgebaut. Der einstimmige Punktsieg gegen die Amerikanerin Laura Ramsey war der 21. Erfolg im 21. Kampf für die Weltmeisterin im Supermittelgewicht.
Die 33-Jährige aus dem Magdeburger SES-Boxstall, die in Langenhagen bei Hannover mit Schottenröckchen, weißen Kniestrümpfen und zwei Schleifen im Haar ein ungewöhnliches Ring-Outfit wählte, verteidigte zwar ihre WM-Gürtel der Verbände WBA und WBC, kam aber nicht an ihr Vorbild Wladimir Klitschko heran.
«Der letzte Kampf von Klitschko gegen Chagaev hat mir sehr gefallen. Ich wollte es genauso machen. Das hat nicht ganz geklappt», räumte Ragosina ein. Ihr linker Jab traf nicht so häufig wie erhofft. Dank der großen Reichweitenvorteile war die 1,81 Meter lange Favoritin aber jederzeit Chefin im Ring. «Lady Ram», wie Ramsey genannt wird, rettete sich mit Halten und Klammern über die zehn Runden. «Sie war meine bisher stärkste Gegnerin», lobte Ragosina die Moral der Amerikanerin, die in der zweiten Runde zu Boden musste.
Beide standen sich 2003 schon einmal im Ring gegenüber. Es war der letzte Amateurkampf von Ragosina. «Jetzt könnte es mein letzter Profikampf gewesen sein. Vielleicht spiele ich nun Tennis», scherzte die blonde Russin. «Es gibt noch genügend Gegner. Nach so einem Kampf kann man nicht zurücktreten», konterte SES-Chef Ulf Steinforth. Seine Vorzeigekämpferin möchte er nicht so schnell verlieren. Allerdings ist Ragosina, die mit ihrem Sohn in Moskau lebt und kein Deutsch spricht, trotz der TV-Übertragung im DSF nicht einfach zu vermarkten.
Lediglich 1200 Zuschauer verfolgten bei «Bullenhitze» den Kampfabend im «Ice & Event Center». Die Halle gehört dem früheren Eishockey-Nationalspieler Lenny Soccio. Vor wenigen Wochen musste Insolvenz angemeldet werden. Der Insolvenzverwalter genehmigte den WM-Fight. Geht es nach dem Magdeburger Boxstall, wird es noch weitere Kampfabende in Langenhagen geben.
