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Bloch - Die blaue Stunde

08.01.2008, 23:12

Hamburg/dpa. - Heike Welk leidet seit Jahren unter einem Kontroll- und Reinlichkeitszwang. Sie zählt im Geschäft die CDs in einer 100er-Packung, vergewissert sich mehrfach, ob ihr Auto auch wirklich abgeschlossen ist und lässt sich auch von ihrem Mann nur ungern berühren.

Heike Welk ist zugleich eine erfolgreiche Schriftstellerin, die sich nur beim Schreiben wirklich sicher fühlt. Und als ihre Zwangsneurose sich verschlimmert, begegnet sie dem Psychotherapeuten Maximilian Bloch. In dem ARD-Film «Bloch - Die blaue Stunde», der an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr läuft, stellt Dieter Pfaff zum zwölften Mal den schwergewichtigen Therapeuten dar, Dagmar Manzel spielt die neurotische Autorin.

«Was machst du denn hier?» Bei dieser Begrüßung hat Bloch kaum Anlass, sich willkommen zu fühlen. Seine Tochter Leonie (Katharina Wackernagel) lässt ihn nicht in die Wohnung, weil sie schon Besuch hat. Blochs Freundin Clara (Ulrike Krumbiegel) begrüßt ihn mit denselben Worten, als er sie unverhofft in ihrem Streetworker-Projekt besucht. Genauso ergeht es ihm mit Claras Sohn Tommy (Jonathan Dümcke), der bei seiner Mutter in der Sozialstation ist.

So mietet sich Bloch im vornehmen Park-Hotel ein, wo er auch Clara vermutet. Doch die hat nur gescherzt, als sie ihm diese Adresse nannte, und wohnt natürlich in ihrer Sozialeinrichtung. Der von ihm verehrten Autorin Heike Welk läuft Bloch zum ersten Mal in einem Supermarkt über den Weg, wo sie sich auffällig verhält, dann in einem Buchladen, wo sie sich für Bücher über Schizophrenie interessiert. Bloch sagt ihr ihre Krankheit auf den Kopf zu und beginnt ein erstes therapeutisches Gespräch mit ihr in seinem Hotelzimmer.

Heike sträubt sich zunächst gegen Blochs Therapieversuche, doch sie ist der Verzweiflung nahe. Denn zu ihrem zwanghaften Verhalten sind in jüngster Zeit Halluzinationen getreten: Beim Schreiben erscheinen die Worte «Töte ihn» auf dem Bildschirm, auf dem Tisch liegen Bleistifte und verschwinden gleich wieder, ihr Auto steht in der häuslichen Garage, obwohl es auf dem Parkplatz in der City sein müsste. Heike befürchtet, dass sie unterschwellig ihren Mann Gerd (Peter Prager) töten will, der sich seit Jahren hingebungsvoll um sie kümmert. Als Gerd eines Morgens tatsächlich aus einer Stichwunde blutet, spricht alles für einen Mordversuch.

Bloch hat alle Hände voll zu tun. Er vermutet, dass nur ein Teil von Heikes Krankheit echt und ein anderer künstlich verursacht ist. Aber von wem und warum? Außerdem muss er sich um seine Tochter Leonie kümmern, die als angehende Psychologin heimlich eine jugendliche Borderline-Patientin therapieren will und sich damit gehörig übernimmt. Und seine Freundin Clara ruft ihn an, weil ihr Sohn Tommy verschwunden ist. Sie sucht ihn nachts auf der Straße bei den Obdachlosen.