Biathlon-WM Biathlon-WM: Deutsche Biathleten wollen Erfolgsstory fortschreiben

Hochfilzen/dpa. - Allerdings wird bei den Titelkämpfen Martina Glagow (Mittenwald)fehlen. Die von einem grippalen Infekt geplagte Verfolgungs-Weltmeisterin von 2003 hat am Mittwoch ihren Start abgesagt.
Der Deutsche Skiverband (DSV) hofft darauf, dass dieSkijäger ihre Erfolgsstory fortschreiben. Seit 1987 haben sie beiallen Weltmeisterschaften zumindest einen Sieg erkämpft und in derWM-Geschichte insgesamt 47 Mal Gold gewonnen. Der Jubiläums-Titelkönnte dort greifbar sein, wo 1978 die Neuzeit des Biathlonsports mitder Premieren-WM mit Kleinkalibergewehren begann und BundestrainerFrank Ullrich den ersten seiner neun Titel gewann.
«Dann müsste aber alles perfekt laufen. Vier Medaillen sind unserAnspruch - je eine in einer Einzeldisziplin und mit der Staffel beiden Frauen und Männern», hat der Technische Leiter Biathlon im DSVund Technische Delegierte der WM, Norbert Baier, die Zielstellungvorgegeben. «Ich hoffe, dass die Woche in Ridnaun genau den richtigenKick gegeben hat. Das Training hat gut funktioniert. Wir werden esschon hinkriegen», blickte Ricco Groß (Ruhpolding) den Wettkämpfenentgegen.
Seit 1991 war der 34-jährige Team-Routinier bei allenWeltmeisterschaften am Start und gewann dabei neun Titel. BestePlatzierung des Wahl-Bayern, dem in diesem Winter noch ein Siegfehlt, war der dritte Platz beim Weltcup in Antholz. «Für Hochfilzenhabe ich also noch einiges offen», witzelte er. Groß war im Vorjahrbei der WM in Oberhof der einzige, der mit dem Sieg in der Verfolgungdie Serie des damals überragenden Franzosen Raphael Poireedurchbrechen konnte. Zudem hatte er maßgeblichen Anteil amStaffelgold der deutschen Männer.
Obwohl Poiree im Glanz des Gelben Trikots als Weltcup-Spitzenreiter in die auch zum Weltcup zählenden fünf Entscheidungenstartet, ist er nicht der große Favorit. Als der gilt der laufstarkeund beim Schießen enorm verbesserte Norweger Ole Einar Björndalen,der die letzten sechs Weltcuprennen, bei denen er startete, auchgewann. Bei den Frauen schaffte die Französin Sandrine Bailly zuletztdrei Siege hintereinander.
Dass die norwegischen Skilangläufer bei der WM in Oberstdorf soüberzeugend auftrumpften, könnte auch ein Hinweis für ihre möglicheStärke im exakt 1000 m hoch gelegenen Hochfilzen sein. Offensichtlichhaben die Skandinavier bei der Höhenvorbereitung diesmal allesrichtig gemacht. Zudem können sie auf ein vielköpfiges underfolgreiches Techniker-Team zurück greifen.
Doch auch die deutschen Wachser haben ihre WM-Mannschaft um zweiauf sechs Spezialisten aufgestockt. «Gutes Material ist eineVoraussetzung, um erfolgreich sein zu können», weiß Uwe Müßiggang. Erbaut auf die Laufstärke seiner Asse Katrin Apel, Uschi Disl undWeltcup-Spitzenreiterin Kati Wilhelm. «Wir wollen stets eine aufsStockerl bringen. Das klappt nicht immer, zumal nicht bei einer WM.Doch das Vermögen dazu besitzen wir», sagte Müßiggang.