Biathlon-Weltcup Biathlon-Weltcup: Andreas Birnbacher löst WM-Ticket
Östersund/Erfurt/dpa. - Team-Youngster Andreas Birnbacher aus Schleching hat am Sonntag als letzter deutscher Biathlet das Ticket zur Weltmeisterschaft gelöst. Der 21-jährige Bayer stürmte im Verfolgungsrennen über 12,5 Kilometer beim Weltcup in Östersund vom 22. Startplatz auf den 6. Rang nach vorn und war damit bester Deutscher. In der 2,5 km kürzeren Verfolgung der Damen lief Martina Glagow (Mittenwald) ebenfalls als Sechste ins Ziel und wird im Gelben Trikot der Weltcup-Spitzenreiterin zur WM fliegen. «Ja, jetzt hab ich's. So richtig kann ich mich aber noch nicht freuen. Ich bin total fertig», kommentierte die Mittenwalderin.
Andreas Birnbacher verursachte mit seiner Leistungssteigerung eine wahre Euphorie beim Bundestrainer. «Das finde ich Klasse. So ein Athlet hat die WM verdient und mit seiner Unbekümmertheit kann er für frischen Wind im Team sorgen. Ohne die zwei Schießfehler wäre er gar aufs Treppchen gelaufen, wozu von den Älteren heute keiner in der Lage war», so Frank Ullrich. Birnbacher darf mit zum Saison-Höhepunkt ins russische Chanty Mansijsk. Im westsibirischen WM-Ort holte Birnbacher 2001 bei den Junioren-Weltmeisterschaften drei Titel.
Als Sieger in den Verfolgungsrennen wurden 12 Tage vor seinem 37. Geburtstag mit dem Ex-Russen Wladimir Dratschew sowie der früheren Ukrainerin Olena Zubrilowa zwei Skijäger geehrt, die erst vor diesem Winter ins weißrussische Team gewechselt waren. Dratschew behauptete sich mit 5,1 Sekunden vor dem Tschechen Zdenek Vitek und 18,2 Sekunden vor den Norweger Halvard Hanvold. Zubrilowa verwies Linda Tjörhom (Norwegen/+12,7), die aus Flugangst nicht zur WM reisen will, und die Tschechin Katerina Holubcova (+13,8) auf die weiteren Plätze.
Auf dem «langen Kanten» war tags zuvor die Russin Olga Saizewa als einzige Top-Athletin ohne Fehlschuss geblieben und hatte nach 15 km vor Tjörhom (20,6 Sek. zurück) und ihrer Landsfrau Olga Pylewa (+23,0) gewonnen. Als beste deutsche Starterin lief Katrin Apel (Frankenhain) auf Rang acht. Im Einzelrennen der Herren gelang dem 27-jährigen Janez Maric der erste Weltcup-Tagessieg für Sloweniens Biathleten. Michael Greis (Nesselwang) als 17. bester der enttäuschenden deutschen Starter.
Insgesamt sind die deutschen Biathleten beim letzten Weltcup vor den Weltmeisterschaften etwas aus der Erfolgsspur geraten. Nachdem die Männer am Donnerstag in Östersund beim Sprint noch ihr bestes Saison-Ergebnis erkämpft hatten, endeten die Einzel-Konkurrenzen über 20 km für die Herren und 15 km der Damen mit den schlechtesten Platzierungen des nacholympischen Winters.
«Trotzdem würde ich sagen, die Formkurve zeigt in die richtige Richtung, auch wenn wir noch nicht in WM-Form sind. Eine Steigerung ist noch drin», glaubt Uschi Disl. Im Südtiroler Ridnaun wollen die sieben deutschen WM-Starterinnen bis zum Abflug in rund zwei Wochen nach Chanty Mansijsk vor allem am Schießen feilen. Die Männer müssen dagegen in ihrem WM-Trainingscamp auch noch an der Laufform arbeiten.
