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Biathlon-DM Biathlon-DM: SC Motor Zella-Mehlis stellt die ersten Meister

Von Uwe Jentzsch 15.09.2006, 15:28

Altenberg/dpa. - Kati Wilhelm und Robert Wick vom SC MotorZella-Mehlis sind die ersten deutschen Biathlon-Meister diesesJahres. Die 30 Jahre alte dreifache Olympiasiegerin und ihr achtJahre jüngerer Vereins-Kollege gewannen am Freitag vor 1000Zuschauern in Altenberg die Sprintrennen. Kati Wilhelm behauptetesich bei böigem Wind in 21:14,6 Minuten vor der Oberhoferin JennyAdler, die als einzige Starterin des Tages ohne Fehlschuss blieb undim Ziel nach 7,5 Kilometer 11 Sekunden zurück lag. Dritte wurde mitSimone Denkinger (Gosheim/+ 31,9) ebenfalls eine arrivierteBiathleten.

Dagegen kam der Sieg des Junioren-Weltmeisters von 2002 über 10 kmauch für ihn selbst völlig übervöllig überraschend. Zweiter wurde deraußer Konkurrenz laufende Tscheche Michal Slesinger vor dementthronten Titelverteidiger Andreas Birnbacher (Schleching/+ 33,5Sekunden). Auf Rang drei in der Meisterschaftswertung landete vorallen deutschen Assen als Tagesfünfter überraschend der erst20-jährige Robert Janikulla (Oberhof/51,9), der keinem Kaderkreisangehört und derzeit als Zivi am Oberhofer Sportgymnasium arbeitetund mit Vereinsförderung bei Karl-Heinz Wolf trainiert. Derdreimaligte Olympiasieger Michael Greis wurde Sechster imMeisterschafts-Klassement.

«Selbst in Test- oder Trainings-Wettkämpfen konnte ich unsere Assenoch nie besiegen. Deshalb habe ich nicht Mal im Traum an den Titelgedacht. Ich hatte mit dem Wind schon ein bissel Glück. Meine Zielefür den Winter bleiben aber trotzdem der Europacup und dieStabilisierung der Leistungen», sagte der blonde neue Meister, der imZiel die Glückwünsche von Mutter Susann - unter ihrem MädchennamenKuhfittig einst eine der besten DDR-Skilangläuferinnen - und VaterHolger - einst selbst guter Biathlet - geniesen konnte. Allerdingshatte er beim letzten Leistungstest in Oberhof bereits die besteLaufzeit erzielt, am Schießstand aber noch gepatzt.

Kati Wilhelm wunderte sich selbst über ihre gute Form. «Schon beimletzten Lehrgangstest in Obertilliach ging es total gut. Dabei habeich im Training einiges anders gemacht, bin nach dem tollen Winternicht gleich am 2. Mai wieder in den alten Trott gefallen»,berichtete die Weltcup-Gesamtsiegerin des Olympia-Winters. Sie habesehr viel mehr Ausdauer und Kraftausdauer trainiert - und ist dann imJuli mit ihrem Freund zwei Wochen mit einem Caravan durch Kanadagefahren. «Danach waren wir noch zwei Wochen in Utah. Da habe ich mirnoch Mal die Olympia-Anlagen von Salt Lake City angeschaut und dortauch trainiert. Ein Mal bin ich - begleitet von einem Filmteam - gutzwei Stunden bergauf bis auf 3500 Höhe gerollert», erzählte die 30Jahre alte Sportsoldatin.

«Anschließend bin ich aber mit dem Team im Auto wieder ins Talgefahren, weil die Beine ganz schön gezittert haben, obwohl die Bergenicht ganz so steil, dafür aber stetig nach oben gehen», sagte sie.Insgesamt habe die Saisonvorbereitung bisher sehr viel Spaß gemacht.«Das habe ich auch genossen. Schließlich will ich mir Motivation fürdie nächsten vier Jahre bis zu den Spielen in Vancouver holen»,ergänzte Wilhelm, die als Saisonziel eine WM-Einzelmedaille angibt.«Da habe ich erst eine, das Gold von meinem WM-Sieg 2001 inPokljuka», begründet Wilhelm ihre Pläne.