Bettina Hötzel Bettina Hötzel: Talent träumt von der WM
Dessau/MZ. - Harald Scholz gerät fast schon ins Schwärmen, wenn der Name Bettina Hötzel fällt. "Sie ist ein großes Talent", betont der Badminton-Trainer des ESV Stahlbau Dessau, wenn das Gespräch auf die erst 14-Jährige kommt. Dabei fehlen der Schülerin des Philantropinums noch die großen Erfolge. Aber die, da ist sich Scholz sicher, werden sich noch einstellen.
Davon konnte er auch die Verantwortlichen des Sport- und Freizeitparkes Kreuzberge und des Renault-Autohauses Aken überzeugen. Beide Unternehmen unterstützen ab sofort das Talent. "Wir sind gespannt, wie ihre Entwicklung voranschreitet", erklärte Torsten Mank vom Sport- und Freizeitpark, wo Bettina Hötzel kostenlos viermal die Woche trainieren darf. Sie selbst hat noch Großes vor in ihrer erst kurzen Karriere, die vor drei Jahren begann und die sie einer Freundin zu verdanken hat.
Diese spielte bereits Badminton und nahm Bettina Hötzel einfach mal mit. "Beim ersten Mal habe ich nur zugeschaut, beim zweiten Mal dann schon selber gespielt", erinnert sie sich. Anfangs hatte sie doch einige Probleme, sich auf das Tempo des Spiels einzustellen. "Manchmal habe ich den Ball gar nicht getroffen", erklärt sie. Dieser Umstand wurmte die damals Elfjährige derart, dass sie alles daran setzte, diese Fehler zu beseitigen. "Ehrgeiz hat sie", bestätigt Scholz, für den Bettina Hötzel bereits das sportliche Aushängeschild der Badminton-Abteilung des ESV Stahlbau ist. Nach einem "eher durchwachsenen" Start in den Spielbetrieb steigerte sich die junge Dessauerin kontinuierlich. "Der Durchbruch gelang ihr im vergangen Jahr", sagt der Trainer. In der Landesrangliste der Altersklasse U 15 arbeitete sie sich auf den sechsten Rang vor. Dabei hatte sie eine Dreifach-Belastung zu verkraften, denn in Absprache mit ihrem Trainer startete sie auch noch bei Wettkämpfen der U 17 und U 19. "Was sie braucht ist Erfahrung, um ihre Nervosität in den Griff zu bekommen", hat Scholz ein Manko ausgemacht. Deshalb wird sie zum Ende der aktuellen Saison noch am Oliver-Cup in Baden-Württemberg teilnehmen und bei einem internationalen Schülerturnier in Schleswig-Holstein starten.
Dort vertraut sie vor allem ihrer "gefährlichste Waffe", ihrer großen Schlaghärte. "Für ein Mädchen ist das ungewöhnlich", erklärt Scholz, der sich nicht erklären kann, woher die vergleichsweise zierliche Bettina Hötzel die Kraft dafür nimmt. Reserven sieht sie selbst noch in der Schnelligkeit und beim Thema Kondition.
Ihr großer Traum wäre der Start bei einer Weltmeisterschaft, wie es ihr großes Vorbild Nicole Grether geschafft hat. Bis dahin ist der Weg allerdings noch sehr weit. Vorerst gilt es, möglichst schon bei den nächsten Norddeutschen Meisterschaften die Qualifikation für das nationale Championat zu schaffen. Scholz hat da keine Bedenken.