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Behindertensport Behindertensport: Deutsche Leichtathleten stellen bestes Team bei Behinderten-EM

22.06.2003, 14:48

Assen/Berlin/dpa. - Mit 23 Gold-, 33 Silber- und 16 Bronzemedaillen hat Deutschland bei der Leichtathletik-EM der Behinderten im niederländischen Assen die Nationenwertung vor Frankreich (23 - 8 - 14) gewonnen. Am Schlusstag des Championats siegte der querschnittsgelähmte Heidelberger Thorsten Oppold im Marathon mit 2:46:07 Stunden. Dritter wurde in diesem Wettbewerb am Sonntag Stefan Strobel (Saarbrücken) in 2:53,14 Stunden.

Siegreich beendete auch die 4x100-Meter-Staffel der Rollstuhlfahrer mit Sebastian Cleem (Erfurt), Robert Figl (Mannheim), Ralph Brunner (Kaufbeuren) und Reinhard Berner (Mülheim) mit neuem Europarekord von 57,90 Sekunden ihr Rennen. Erfolgreichster deutscher Athlet war der Spastiker René Schramm (Wattenscheid), der drei Goldmedaillen (100 m, 200 m, Weitsprung) gewann.

Insgesamt wurden bei dem hochklassigen Championat, das erstmals bei einer EM alle Schadensklassen von Seh- und Körpergeschädigten vereinte, 29 europäische und 36 Weltbestmarken aufgestellt. Die deutschen Athleten waren dabei mit fünf bzw. vier Rekorden beteiligt. «Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen», resümierte Bundestrainer Ralf M. Otto (Berlin). «Besonders erfreulich war, dass eine Reihe junger Athleten auf sich aufmerksam gemacht und einen Generationswechsel in der deutschen Spitze eingeleitet haben. Das macht Mut für die Zukunft.»

Paradebeispiel dafür war der Berliner Sprinter Matthias Schröder. Aber auch die sehbehinderte Katrin Müller-Rottgardt (PSC Berlin), die drei Mal Bronze im Lauf und im Weitsprung gewann, überzeugte. Bei den Brandenburger Athleten war neben Martina Willing vor allem die Cottbuserin Yvonne Sehmisch hervorzuheben, die drei Mal Silber und einmal Bronze holte und einen Titel nur knapp verpasste.

Unter den zehn Behindertensportlern aus Berlin (7) und Brandenburg (3) holten der sehbehinderte 20-jährige Sprinter Matthias Schröder (PSC Berlin) und die querschnittsgelähmte sowie sehbehinderte Werferin Martina Willing (Stahl Brandenburg) die meisten Medaillen. Beide gewannen je zwei Mal Gold und einmal Silber, wobei Schröder über 200 Meter und Willing im Diskuswerfen und Kugelstoßen Weltrekorde erzielten.