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Basketball Basketball: Wölfe rauchen Zigarre zu früh

Von HOLGER ZIMMER 17.04.2009, 19:00

WEISSENFELS/MZ. - Gegner ist Lich, das den Wölfen am 25. April 1999 schon einmal ein Bein gestellt und den Aufstieg vermasselt hatte. 71:84 unterlagen die Saalestädter in der Sporthalle in West und gaben damit den Elf-Punkte-Sieg aus dem Hinspiel aus der Hand. "Die Rosen welken unter den Tränen der Teenies" titelte damals die Mitteldeutsche Zeitung. Die Blumen sollten die Spieler den Fans überreichen, stattdessen flossen bei vielen der über 1 000 Gäste die Tränen. Damals wie heute fungierte Klaus Thiel als Mannschaftsbetreuer. Er erzählt: "Für die Aufstiegsfeier war schon alles geplant, das Spiel schien nur noch Formsache. Man konnte ja sogar mit zehn Punkten verlieren. Alles strömte nach West, alle wollten mitfeiern."

Dabei war beim damaligen SSV Hagebau im zweiten Jahr nach dem Zweitliga-Aufstieg alles mit Blick in Richtung Oberhaus gelaufen. So hatte sich das Team mit Douglas Spradley, Bruno Roschnafsky und Ingo Freyer verstärkt, die Erfahrungen in der 1. Liga hatten. In der gesamten Saison spielten die Saalestädter in der Spitze mit. Nach Siegen in Lichterfelde und gegen Quakenbrück war man in der Aufstiegsrunde sogar Erster, feierte in Kurzis Bierhof in Storkau und schmauchte Zigarren. Am Ende begnügte sich der SSV punktgleich mit Hamburg mit Rang 2. Offen wurde davon gesprochen, dass man mit diesem Platz in der leichteren Relegationsgruppe gegen Lich aus der Südstaffel und Erstligist Bayreuth antreten müsse. Letzterer wurde dann auch zweimal mit 63:59 und 81:69 bezwungen und selbst in Lich sprang ein 67:56 heraus. Alles schien an jenem

25. April wirklich nur Formsache.

Erst am grünen Tisch gelang im Juni durch die Lizenzübernahme von Oberelchingen doch noch der Sprung ins Oberhaus. Im Folgejahr wurde Lich zweimal mit 80:76 und 99:74 bezwungen. Trainer Frank Menz, der heute Assistenz-Coach der Basketball-Nationalmannschaft ist, sagte da bei einer Pressekonferenz, bei der es Licher Bier gab: "Das hat mir monatelang nicht geschmeckt." Am Ende der Saison wurde Weißenfels sensationeller Sechster, während die Hessen wieder absteigen mussten. Nun äußert Menz: "Es war gegen Lich die herbste Niederlage meiner Karriere. Am Samstag stehen die Vorzeichen anders. Alles spricht für die Wölfe, denn sie sind hoch motiviert."