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Basketball - NBA Basketball - NBA: Jordan-Komplimente für Nowitzki

24.02.2003, 17:44
Dirk Nowitzki versucht einen Angriff von Michael Jordan abzuwehren. Hier beim All-Star Game. (Foto: dpa)
Dirk Nowitzki versucht einen Angriff von Michael Jordan abzuwehren. Hier beim All-Star Game. (Foto: dpa) AFP/epa

Washington/dpa. - Der abdankende Megastar sparte nicht mit Komplimenten. «Dirk ist stark, er ist intelligent. Er weiß, wie man spielt. Es war für mich eine großartige Herausforderung, noch einmal gegen ihn zu spielen», schwärmte Michael Jordan am Sonntag mit lächelnder Miene von seinem letzten Aufeinandertreffen mit Dirk Nowitzki in einem Punktspiel in der nordamerikanischen Basketball- Profiliga (NBA). Grund zur Freude gab es für «His Airness» ansonsten aber nicht. Der 40-Jährige rackerte, kämpfte und dirigierte sein Team zwar fast wie in seinen besten Zeiten, dennoch verloren die Washington Wizards in ausverkaufter heimischer Arena gegen die von Nowitzki angeführten Dallas Mavericks nach Verlängerung mit 101:106.

Besonders bitter für Jordan war, dass er 2,6 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit (90:90) es in der Hand hatte, die Partie zu Gunsten seiner Wizards zu entscheiden, womit er einen wichtigen Erfolg im Kampf um die Playoff-Plätze hätte perfekt machen können. Doch sein Wurf verfehlte den Korb. «Das wäre der Punkt aufs i gewesen, wenn er getroffen hätte. Was Jordan insbesondere im vierten Viertel wieder abgezogen hat, war unglaublich. Wir waren zwölf Punkte vorn und glaubten, schon gewonnen zu haben. Doch Jordan drehte den Spieß fast noch einmal herum - Wahnsinn», befand Nowitzki, mit 29 Punkten erfolgreichster Werfer des besten Teams (43/12) der Liga.

Im Schlussviertel hatten Nowitzki und Jordan, mit 30 Punkten ebenso wie Jerry Stackhouse bester Wizards-Werfer, gegeneinander gespielt. Den Kopf zerbrach sich der gebürtige Würzburger wegen des einmaligen Duells nicht. «Es ist natürlich eine Riesensache. Doch wenn wir alle auf dem Spielfeld stehen, ist für mich jeder gleich. Da geht es nur um eins: Ich will gewinnen», sagte Nowitzki, der sich brisante Zweikämpfe mit seinem Idol lieferte. Jordan räumte ein, es sei schwierig gewesen, Nowitzkis Aktionsradius einzuengen. «Ich habe defensiv versucht, ihn so weit wie möglich zu neutralisieren, ihn zu Aktionen zu zwingen, von denen ich wusste, dass ich mithalten konnte.» In Korbnähe sei Nowitzki aber kaum zu stoppen.

Zeit für Sentimentalitäten blieb nach der Partie keine. Mit einem flüchtigen Handschlag besiegelten Jordan, der nach der Saison seine Laufbahn beendet, und Nowitzki ihren letzten NBA-Vergleich. «Ich habe noch nicht verinnerlicht, dass es das schon gewesen sein soll», sagte der 16 Jahre jüngere Deutsche, der ähnlich denkt wie sein Teamkamerad und Freund Steve Nash: «Ich habe es sowieso nie auf die Reihe bekommen, dass ich gegen Jordan gespielt habe, denn er ist größer als das Leben. Es wird bis zu meinem Karriere-Ende oder gar bis zum Ende meines Lebens dauern, bis ich das begreife. Beim Zurückblicken werde ich dann ganz gewiss große Freude und großes Vergnügen empfinden.»