Basketball Basketball: Menz baut den Basketball im Osten auf
Jena/Weißenfels/dpa. - Frank Menz baut Spitzenbasketball in den neuen Bundesländern auf. 1999 schaffte der 38-jährige Trainer mit dem damaligen SSV hagebau Weißenfels (jetzt Mitteldeutscher BC) den Aufstieg in die erste Basketball-Bundesliga und hatte großen Anteil daran, dass das Team aus Sachsen-Anhalt zwei Mal in Serie die Playoffs erreichte. Seit Sommer diesen Jahres betreut der gebürtige Berliner den TuS Jena. Die Thüringer könnten dem Beispiel des MBC folgen und als zweite Mannschaft aus dem Osten den Sprung in Basketball-Bundesliga schaffen. Jena (erst zwei Niederlagen in 13 Spielen) steht als Dritter der zweiten Liga Süd an der Schwelle zum Oberhaus.
«Es gibt Parallelen zwischen dem Weißenfels vor vier Jahren und dem heutigen TuS Jena. Der Basketball boomt. Die Halle ist mit 1000 Zuschauern fast zu jedem Heimspiel ausverkauft. Der Standort ist ideal. Wie an meiner ehemaligen Wirkungsstätte muss aber auch beim TuS erst noch für professionelle Strukturen gesorgt werden. Wir sind auf einem guten Weg, aber alles braucht seine Zeit», erklärte Deutschlands Basketball-Trainer des Jahres 2000.
Um professioneller arbeiten zu können, wurde eine Geschäftsstelle eingerichtet. Die medizinische Betreuung der Spieler wurde verbessert und akzeptable Reisebedingungen geschaffen. Auch der Bau einer neuen Halle - eine der wesentlichsten Forderungen der BBL - ist im Gespräch. «Die Kommune hat uns Unterstützung signalisiert. Ich bin recht optimistisch, dass in ein bis zwei Jahren die neue Halle steht», meinte Menz.
Die sportliche Entwicklung scheint aber schneller voran zu schreiten, als die Schaffung der Rahmenbedingungen für die deutsche Eliteklasse. «Der Aufstieg ist keine Pflicht. Nächstes Jahr wollen wir uns mit zwei Topspielern verstärken und angreifen. Uns steht der selbe Etat zur Verfügung wie in der vergangenen Saison. Und die beendete Jena auf dem zwölften Platz. Ich wollte dieses Jahr unter die ersten Acht kommen. Nun wollen wir aber so lange wie möglich um den Aufstieg mitspielen», korrigierte der TuS-Coach seine Zielstellung nach oben. Derzeit stützt sich Menz noch auf die beiden ehemaligen Weißenfelser Giedrius Aidietis und Rod Cousin, die gemeinsam mit sechs Thüringern das Korsett der Mannschaft bilden.
Seinem ehemaligen Verein ist der Basketball-Lehrer immer noch verbunden. Häufig sitzt Menz als Zaungast bei den Heimspielen des Mitteldeutschen BC auf der Tribüne und lebt gemeinsam mit der ehemaligen Chemnitzer Bundesligaspielerin Birgit Eggert und den Töchtern Tina (14) und Jenny (11), die beide äußerst erfolgreich im Sportgymnasium Halle Basketball spielen, immer noch in Storkau bei Weißenfels. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass in Jena im Frühling zwei Aufstiegs-Partys stattfinden. Die Frauen des TuS Jena liegen auch dank der früheren Nationalspielerin Eggert in der Regionalliga auf dem ersten Platz.