Basketball Basketball: Gelungener Ausflug auf den Transfermarkt für Studenten
HALLE/MZ. - Weil sie in Leipzig Medizin studiert, kann Hübner nur vier Mal die Woche mit ihren Teamkolleginnen trainieren. Die jeweils 45 Minuten Hin- und Rückfahrt sind einfach zu viel. Deshalb ist sie nun in die Offensive gegangen und hat sich selbst auf dem Transfermarkt angeboten - auf dem Transfermarkt für Studenten.
"Ich habe eine Kommilitonin gesucht, die in Halle studiert und lieber nach Leipzig will", erzählt sie. Denn Wechsel der Studienplätze sind bei Medizinern nur im direkten Austausch möglich. Hübner hatte Erfolg. "Die Chancen stehen gut, dass ich ab April an der Martin-Luther-Uni in Halle weiter studieren kann."
Ein komplizierter Weg
Für Katrin Hübner wäre das die Chance, auch auf dem Basketball-Feld ihren Durchbruch zu schaffen - wenn auch mit Umwegen. Aber der direkte Weg ist irgendwie ohnehin nicht ihr Ding. "Vor zwei Jahren hatte ich mich für ein Medizin-Studium beworben. Es klappte nur in Rostock", erzählt die künftige Ärztin. In der Hansestadt meisterte sie das Physikum sowie ihr erstes Staatsexamen. Nebenbei spielte sie für Zweitligist ESC Rostock Basketball. "Da ich aber wieder in die Nähe meiner Heimat wollte, versuchte ich, in Halle, Magdeburg oder Leipzig weiter zu studieren." Es klappte mit dem Wechsel in die Messestadt - und mit der Rückkehr zu den Lions.
Trainer Peter Kortmann ist Hübners Heimatliebe recht. Denn auf dem Basketball-Parkett bereitet die 1,68 Meter große Spielerin mit ihrer Gewandtheit den Gegnern bei schnellen Aktionen und genauen Pässen Probleme. Ein größeres Lob als das ihres Trainers ist kaum vorstellbar. "Katrin macht wenig Fehler. Das spricht für sie", sagt Kortmann. Der Trainer hofft, dass seine Spielerin auch am Samstag (19.30 Uhr) in der Partie beim Tabellen-Achten Göttingen ihre Trickkiste öffnet. In der vergangenen Woche musste sie wegen einer Erkältung das Bett hüten. "Aber jetzt bin ich wieder fit", sagte Hübner am Dienstag. In den ersten beiden Partien für ihren neuen und alten Verein hatte sie schon viel Biss gezeigt. Beim Pokal-Viertelfinale gegen Saarlouis setzte sie Akzente - mit zwei erfolgreichen Dreipunkte-Würfen und nie erlahmendem Einsatz. Und bei der BG Donau-Ries trug sie auf der Spielmacherposition neben Amanda Rego dazu bei, dass die Lions einen fast aussichtslosen Rückstand in einen 67:65-Sieg verwandelten.
Ins kalte Wasser geworfen
Dass sich die Einsatzzeiten von Katrin Hübner beim Bundesliga-Zweiten bisher in Grenzen halten, hat seinen Grund. Kortmann: "Katrin soll sich erst an die raue Bundesligaluft gewöhnen. Durch unsere personellen Probleme habe ich sie sowieso schon eher ins kalte Wasser geworfen als geplant."
Doch das war nötig, auch wegen der inzwischen weitgehend gelösten finanziellen Sorgen der Lions. Katrin Hübner hat davon nur wenig mitbekommen. "Doch selbst wenn die Rettung nicht geklappt hätte, wäre ich beim SV Halle geblieben", sagt sie. "Dann eben im Regionalliga-Team." Ein Grund, Halle die Treue zu halten, heißt Tim Sachadae. Der ist Wasserballer - natürlich auch beim SV.