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Auszeichnung Auszeichnung: Bei Blau-Rot Coswig immer am Ball

Von Hans-Jürgen Schilling 17.01.2003, 16:51

Coswig/MZ. - Keine Besonderheit werden viele sagen, aber eine ununterbrochene ehrenamtliche Tätigkeit als Übungsleiter seit 1967, das ist schon etwas Besonderes. Spricht man mit ihm, dreht sich fast alles um Fußball. Sind die beiden Töchter Dagmar und Karin dabei, müssen sie helfen, seine vielen Auszeichnungen aufzuzählen.

Viele bekannte und heutige Spieler haben unter seiner Anleitung die ersten Fußball-Schritte gemacht. Den Fußballfans der Region sind Größen wie die Teichmann-Zwillinge oder Peter Gümpel sicherlich ein Begriff. Aber auch den Leistungsträger der heutigen Kreisoberliga-Mannschaft Oliver Kunze hatte er unter seinen Fittichen. Der Hoffnungsträger der Blau-Roten wechselte in dieser Saison von Piesteritz zurück in die Elbestadt. "Vielleicht schaffen wir mit ihm bald wieder den Aufstieg in die Landesklasse", ist einer der größten Wünsche des Coswiger "Fußball-Urgesteins".

Der gelernte Maschinenschlosser Wieland fing mit acht Jahren an, mit dem runden Leder zu "bolzen". "Ich hatte Glück und besaß von Anfang an ein Paar Fußballschuhe", erinnert sich der 75-Jährige. Schon damals gehörte er zu den schnellsten Spielern der Mannschaft. Immerhin ist der Vater zweier Töchter die 100 Meter in 11,6 Sekunden gelaufen. "Ich habe meistens Halb links oder Linksaußen gespielt. Auch in der ersten Männer und den Alten Herren von Coswig. Damals noch unter dem Namen BSG Chemie Coswig", erinnert sich das Gründungsmitglied der Betriebssportgemeinschaft. Dabei glänzen seine Augen, wenn er über die Zeit bei den Alten Herren spricht. "Die Alten Herren waren eine dufte Truppe. Da gab es einen prima Zusammenhalt", erinnert sich der Hobbygärtner.

Hört man von seinen Aktivitäten für die Abteilung Fußball, fragt man sich, wie das der 75-Jährige nur schafft. Zurecht erhielt er viele Auszeichnungen. Kurz vor der Jahreswende wurde der Fußballveteran mit der Goldenen Ehrennadel des Landessportbundes geehrt. "Ich habe immer meine Arbeit so gut es ging gemacht", kommentiert das der bescheiden auftretende Coswiger. Dabei fand er immer viel Unterstützung bei seiner Frau Helga. Nicht selten sah man die Wielands zu viert auf dem Sportplatz. Vater stets am Ball oder an der Seitenlinie, die "weibliche Fraktion" auf den Zuschauerrängen.

Ein Leben ohne Fußball, kann sich in der Familie Wieland keiner vorstellen. Dabei hätte er sich so gerne einen Enkel gewünscht, der in seine Fußballstapfen tritt. "Aber unter meinen vier Enkeln und einem Urenkel ist keiner Fußballer. Und das wird sich kaum ändern", schaut Opa Heinz in die Runde.

Heinz Wieland möchte noch einige Jahre weiter machen. "Seinen Übungsleiterausweis haben wir verlängert. Somit kann er uns auch noch in den nächsten Jahren zur Seite stehen", sagt Klaus-Uwe Kothe, Vorsitzender von Blau-Rot Coswig, mit anerkennenden Worten.