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Alpen Alpen: Goldrausch in den Bergen

Von ANDREAS HEIMANN 28.05.2009, 15:43

Halle/MZ. - Der Schweizerische Nationalpark ist der älteste darunter, das Nationalparkhaus ist allerdings neu: Erst im Sommer 2008 ist es in Zernez im Engadin eingeweiht worden. Die neue Ausstellung zielt besonders auf Familien.

Wie die Alpenfaltung vor sich gegangen ist, lässt sich dort an einem Modell zeigen, bei dem die Berge mit Hilfe einer Kurbel immer höher aufgetürmt werden. In einer Multivision-Schau beobachten Gäste das Leben im Nationalpark etwa aus der Perspektive eines Murmeltiers.

Die Informationsangebote in den Nationalparkhäusern sind aber nur das eine. "Die meisten Besucher kommen wegen der unzerstörten Natur", hat Andreas Kleinwächter vom Kärntner Teil des Nationalparks Hohe Tauern in Großkirchheim beobachtet. Der Reiz bei Streifzügen durch den Nationalpark sind die guten Möglichkeiten zur Tierbeobachtung: "Für eine Safari muss man nicht nach Afrika fliegen, die gibt es bei uns auch", sagt Kleinwächter. Statt Gnus und Löwen sind bei Nationalpark-Safaris Gämsen und Hirsche zu sehen. Solche geführten Touren werden auch im Schweizerischen Nationalpark angeboten. "Wir haben 21 Wanderungen", erzählt Hans Lozza. "Jeden Mittwoch gibt es eine Familienexpedition, bei der auch Kinder ab sieben mitmachen können."

Das Gute dabei sei, draußen unterwegs zu sein und gleichzeitig Fragen stellen zu können, wann immer man möchte. Und auch hier gibt es fast eine Garantie, viele Tiere zu sehen zu bekommen: Hirsche, Steinböcke, Gämsen oder Steinadler ebenso wie Murmeltiere und Schmetterlinge. "Steinböcke sind fast bei jeder Wanderung zu beobachten, mit etwas Glück ohne Fernglas", erzählt auch Andreas Kleinwächter. "Sie mögen sonnige, grasbewachsene Hänge und sind auch in der Nähe der Großglockner-Hochalpenstraße zu beobachten." Sogar der größte Vogel Europas, der Bartgeier, ist im Nationalpark wieder heimisch. Besucher haben im Sommer Gelegenheit, einem Auswilderungsversuch zuzuschauen: Im Juni werden zwei Jungtiere in die Freiheit entlassen.

Zu den Besonderheiten im Nationalpark Hohe Tauern gehört die Goldgräber-Vergangenheit: In der Frühen Neuzeit wurde dort in großem Stil Gold gewaschen. Heute ist das Goldgräberdorf in Heiligenblut vor allem für Kinder und Jugendliche eine Attraktion. Im Sommer ist Goldwaschen täglich möglich - mit etwas Glück findet jeder etwas.

Der Nationalpark Neusiedler See etwa bietet Besuchern ganz andere Eindrücke: Ein Teil des Naturschutzgebietes liegt in Ungarn. Am Neusiedler See sind die Tier- und Pflanzenarten West- und Osteuropas gleichermaßen vertreten, österreichischer Beifuß wächst neben ungarischem Tragant. Am Ufer quakt der Balkanfrosch, während der Donaukammmolch nach Regenwürmern sucht. Zentrale Anlaufstelle für alle Gäste ist das Informationszentrum in Illmitz.

"Ranger" gibt es am Neusiedler See zwar nicht, dafür aber Besucherbetreuer und jährlich rund 450 Exkursionen. "Wir bieten von Juni bis September jeden Mittwoch auch Touren für Eltern und Kindern an, bei denen sie gleichzeitig, aber in getrennten Gruppen unterwegs sind", erklärt Nationalpark-Mitarbeiter Harald Grabenhofer.

Mehr unter: www.nationalpark.ch

www.nationalpark-hohetauern.at