Abfahrt-Damen Abfahrt-Damen: Hilde Gerg steuert historischen Hattrick an

Salt Lake City/dpa. - Auch Cheftrainer Wolfgang Maier sind Statistik und Historiescheinbar egal. «Was gewesen ist, interessiert nicht. Es zählen nurdie ersten drei Plätze von heute», sagte er. Dabei könnte der«Goldschmied» mit «seinem» insgesamt vierten Olympiasieg dasKunststück schaffen, zwei Mal in Folge eine alpine Athletin auf denAbfahrtsthron zu führen.
Spätestens seit ihrem Doppel-Sieg bei den Weltcup-Abfahrten vonSaalbach im Januar gehört Hilde Gerg zu den Anwärterinnen auf denwichtigsten alpinen Titel. Auch Dreifach-Olympiasiegerin KatjaSeizinger nimmt ihre frühere Team-Kollegin in die Pflicht. «Von ihrkann man schon etwas erwarten. Den Druck muss sie aushalten können»,sagte die Titelverteidigerin, die als Fernseh-Reporterin beobachtet,wer auf der «Wildflower»-Piste ihre Nachfolge antreten wird.
Dabei wird die «Gold-Katja» der 26 Jahre alten Hilde Gerg nichtnur die Daumen drücken. Bei den Spielen im Wilden Westen hat die«Wilde Hilde» sogar ein Kuscheltier als Glücksbringer von ihrerlangjährigen Weggefährtin im Gepäck. Nach ihrem schlimmen Beinbruchim Februar 2000 bekam die Slalom-Olympiasiegerin von Seizinger dasgute Stück, das sie eigentlich nur bis zum nächsten Weltcup-Siegbegleiten sollte. «Für Olympia leihe ich es ihr noch», will KatjaSeizinger ihrer Freundin den Talisman nicht rauben.
Eine Portion Glück wird die stolze Fahnenträgerin Hilde Gerg aufder nicht anspruchsvollen aber schnellen Strecke am Mount Allendurchaus gebrauchen können. Besonders die mit der Piste vertrautenUS-Girls um die noch stolzere Fackelträgerin Picabo Street und dieWeltcup-Dauerrivalinnen Michaela Dorfmeister und Renate Götschl ausÖsterreich haben ebenfalls Gold im Visier.
Die nach dem schweren Sturz noch angeschlagene Petra Haltmayr(Rettenberg) sowie Regina Häusl (Schneizlreuth) und Sibylle Brauner(Aising-Pang) dürften kaum in die Entscheidung um die Medailleneingreifen können. Die erfolgreiche Abfahrts-Tradition wird schonHilde Gerg fortführen müssen.