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38. Internationales Motorbootrennen 38. Internationales Motorbootrennen: Kott und Schulze wollen die Pokale

Von Thomas Schaarschmidt 31.05.2001, 17:02

Dessau/MZ. - Der sorgenvolle Blick in den Himmel gehört zum ständigen Ritual. Denn was Hans Bender da zu sehen bekommt, kann ihm nicht gefallen. "Es wird ganz sicher kein Traumwetter am Wochenende", meint der Geschäftsstellenleiter des MBC Elbe Dessau, fügt aber gleich hinzu: "Das sollte natürlich niemanden aufhalten, am Sonnabend und am Sonntag an die Elbe zu kommen." Zum 38. Mal nämlich dröhnen dort ab Sonnabend früh auf dem Kornhauskurs die Motoren. Eine der ältesten Veranstaltungen der Sportstadt Dessau ruft - und hofft auf zahlreiche Fans.

"Wir haben es auch in diesem Jahr wieder geschafft, eine internationale Wertung hier in Dessau durchzuführen", freut sich Rennleiter Dieter Friemel auf das Highlight der beiden kommenden Tage - die Läufe zur Europameisterschaft der Klasse HR 1000. "Es ist der deutsche Saisonauftakt in dieser Kategorie", pflichtet Hans Bender bei, "wir werden einen überaus interessanten Wettkampf erleben." Ob an diesem Andreas Schulze teilnehmen wird, steht nicht hundertprozentig fest, eine Armverletzung behindert den Roßlauer. "Wenn er starten kann, hat er auch Podest-Chancen", ist sich Hans Bender sicher. Vielleicht können aber auch die anderen fünf Dessauer Fahrer im Feld für Furore sorgen. Neben den "Einheimischen" Böhme, Schildhauer und Hannemann werden die für den MBC startenden Berliner Rösler und Schiller ihre Visitenkarte abgeben. Die Favoriten jedoch heißen anders: Bernd Majewski vom RSC Regau und Reinhard Gebert aus Berlin. Spektakulär wird es in dieser Klasse auf jeden Fall. Da wahrscheinlich mehr als die 14 möglichen Fahrer für die Konkurrenz melden, wird es am Sonnabend auf der Elbe wohl eine Premiere geben: ein Zeittraining zur Qualifikation. "Alle einmal hoch und runter, da werden die Motoren kochen", verspricht Hans Bender. Ansonsten gehört der Sonnabend vorrangig dem Training. Kurz nach 11 Uhr soll dieses beginnen, die beiden einzigen Wertungsläufe des Tages starten ab 17 Uhr. Darunter auch der erste Lauf zur Klasse 0-350, natürlich mit Dirk Kott. Auf seiner Hausstrecke will der Vizeweltmeister des Vorjahres unbedingt den Wanderpokal nach Dessau holen.

Hält die Maschine bei Torsten Hagendorf durch, wird auch ihm der Sprung aufs Podium zugetraut. Ebenfalls am Sonnabend startet die Konkurrenz in der T550, der einzigen Wertungsklasse ohne Dessauer Beteiligung. Am Sonntag dann greift auch Frank Schulze in das Geschehen ein, Dessaus zukünftiger Formel 1 Fahrer will die internationale Konkurrenz in der 0-500 hinter sich lassen. Gleiches strebt wohl auch Rene Behncke in der OSY-400 an, die aus Fahrermangel gemeinsam mit der Jugendklasse ausgetragen wird. In diesen Läufen geht es übrigens um einen besonderen Pokal, hat sich doch der MBC Elbe der Aktion "Wer von rechts kommt, kommt zu spät" verschrieben. Ein deutliches Zeichen gegen Rechts wolle man setzen, gerade bei solch einem internationalen Event. Insgesamt 57 Fahrer aus acht Ländern haben bisher gemeldet, den Endpunkt muss das noch nicht bedeuten. "Die eine oder andere Nachmeldung gibt es immer noch", schätzt Hans Bender ein. Heute Abend, wenn die ersten Fahrer eintrudeln, wisse man es genauer. Eines aber steht jetzt schon felsenfest: Die Strecke ist wie immer genau 1670 m lang und von überall gut einzusehen.

Die Eintrittskarte kostet 10 Mark, ermäßigt fünf, und berechtigt an beiden Tagen zum Einlass. "Egal bei welchem Wetter", lacht Hans Bender. "Entscheidend ist doch nicht, was mit dem Wasser von oben geschieht, sondern was auf dem unten passiert." Inhaber der MZ-Card erhalten an der Hauptkasse ermäßigten Eintritt.