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29. Selketallauf 29. Selketallauf: Viele qualmende Socken im Selketal

Von Peter Rosenhahn 17.09.2006, 14:49

Meisdorf/MZ. - "Gibt's heute Punsch?" Das fragte ein auswärtiger Läufer beim 29. Selketallauf in Meisdorf (Stadt Falkenstein / Harz) am Sonnabend kurz vor dem Start diskret seinen Vereinskameraden. Doch Punsch, den gibt's beim Meisdorfer Laufsport erst im Januar, beim so genannten Punschlauf kurz nach Silvester.

Aber der Selketallauf hat einen nicht minder guten Ruf. Die Teilnehmerzahl von insgesamt 113 Aktiven bewies es erneut. Darüber freuten sich dann vor allem solche wie Walter und Nadja Hansch, Angela und Dietmar Mahler, Marianne Scheffler, Petra Wölfer, Dagmar Arlt, Renate Ließmann und Elke Gottweis - stellvertretend genannt für alle Organisatoren dieser Traditionsveranstaltung des SV Germania 1928 Meisdorf e.V.

Bevor es auf die Strecken von sechs, zehn und 20 Kilometer mit Start und Ziel Sportplatz ging, bekam Ulrich Küsters aus Meisdorf Glückwünsche zum 39. Geburtstag. Und das "Happy birthday" sangen dazu alle gemeinsam. Der aus Duisburg stammende Sozialarbeiter war darüber so erfreut, dass er kurzerhand seine Wahlheimat als "das schönste Dorf der Welt" bezeichnete. Gewiss hatte er dafür aber auch noch andere Gründe.

Einmal Friedrich, immer Friedrich - Tilo Friedrich! Zum 29. Male dabei, also ununterbrochen bei allen bisherigen Selketalläufen, das soll dem weithin bekannten Meisdorfer Moderator erst mal jemand nachmachen. Und auch diesmal begleitete er den sportlichen Höhepunkt genauso unterhaltsam wie informativ. Der 68-Jährige war es auch, der dem Pulk mit Pistolenschuss das Startzeichen gab.

Entlang des Naturlehrpfads, der Thal- und Selkemühle, Leimuferstraße, vorbei an Trift, Bauernwiese und Neuen Weg - wer immer die Gegend kennt, könnte bei so viel Naturschönheit ins Schwärmen geraten. Ob aber den Läuferinnen und Läufern danach war? Hatten es doch die meisten nicht bei einem Wochenendausflug ins spätsommerliche Selketal belassen, sondern gingen hart zur Sache. Das sah man ihnen kurz vor dem Ziel unverkennbar an. Da qualmten bei vielen sozusagen die Socken.

Wenn nun zum Schluss auch kein Punsch wartete - der Verpflegungsstützpunkt des Parkhotels Schloss Meisdorf, wo Christoph Borrmann Selters, Kaffee, Würstchen, Steaks und Erbsensuppe anbot, war nicht minder willkommen. Und dann war an der Tür zum Sportlerheim auch schon zu lesen, dass beim Punschlauf am 7. Januar Punsch erneut reichlich vorhanden wäre. An der Pflege beliebter Traditionen lässt es also der Meisdorfer SV nicht mangeln - weder im ausklingenden noch im beginnenden Jahr.

Einen Pokal gewannen bei den 20 Kilometern Katrin von Iven (LSG Ascania Aschersleben) und Jörg Müller (Medizin Quedlinburg), bei den zehn Kilometern Birgit Kohlenbach (Aschersleben) und Peter Teutloff (Injoy Aschersleben). Auf der 6-Kilometer-Strecke gewann der Meisdorfer Christian Hansch.