weather wolkig
Halle (Saale), Deutschland
  1. MZ.de
    2. >
  2. Varia
    3. >

  3. 24 Stunden PS-Geflüster

24 Stunden PS-Geflüster

Von Thomas Tominski 06.10.2004, 14:56

Seegrehna/MZ. - Beim freien Training ging es vor allem um die Feinabstimmung an den 118-PS-Maschinen, Scheinwerfer plus Rücklichter mussten zusätzlich angebracht werden. Wichtigste Frage: Wir lange reicht der Sprit im 18-Liter-Tank bis zum Wechsel? Nach kurzer Tüftelei einigte sich das Team auf 55 Minuten, schon die ersten Runden zeigten, dass sich die Kawasaki-Piloten nicht verkalkuliert hatten.

Zum Abschluss des ersten freien Trainings rangierte das Racing-Team-Kilz auf dem zwölften Platz, im Rennen drehten sie den Gasgriff Richtung Anschlag und rollten das Feld von hinten auf. Spätestens in den Abendstunden des ersten Tages wurde die Reihenfolge an der Spitze immer deutlicher, der Name Kilz leuchtete an erster Stelle. Erst ein Schweinwerfer-Ausfall an der Maschine von Michael Hildebrandt kostete den Seegrehnaern die Pole-Position, Rang zwei wurde ab sofort konstant gehalten. "Schlafen in der Boxengasse funktioniert überhaupt nicht. Bei dem Krach und der Hektik kann sich kein Mensch richtig entspannen."

So ging es fast die ganze Nacht weiter. Hildebrandt sowie seine Mannschaftskollegen Christian Schneck, Uwe Nowka und Rainer Paul düsten abwechselnd über die Piste, Schrauber Uwe Birke, Mario Hädrich, Steven Hildebrandt sowie Thomas Kilz hielten die Maschinen fit. Bis zur Morgendämmerung lief auf der Strecke alles reibungslos, Nebel und zunehmende Kälte sorgten für erste Stürze. Mehrere Safety-Car-Phasen bremste den Elan der Aktiven zusätzlich aus, der fehlende Schlaf plus das Bummeltempo machte aus harten Jungs frierende Sportler.

Erst mit der aufgehenden Sonne wurde die Laune der Athleten wieder besser, mit dem Ziel sowie dem Podestplatz vor Augen bissen die Seegrehnaer kollektiv die Zähne zusammen. "Unsere Schrauber haben tolle Arbeit geleistet. Aufgrund unseres Ergebnisses waren am Ende alle zufrieden." Übrigens: Die Mannschaft um "Chef" Wolfgang Kilz war das einzige Kawasaki-Team im Feld, ihren Kubikmeter-Nachteil - 600 in der Klasse bis 750 - glichen sie mit einer perfekten Strategie aus.