2. Handball-Bundesliga 2. Handball-Bundesliga: Durch Hattrick raus aus dem Keller
Bernburg/MZ. - Die Bernburger Handballer schenkten ihren Zuschauern im letzten Heimspiel des Jahres den heiß ersehnten Sieg. Mit 28:25 (18:15) bezwangen die Schwarz-Gelben die HSG Augustdorf / Hövelhof.
Nach dem dritten Erfolg in Serie verbesserte sich der SV Anhalt auf den zehnten Platz der zweiten Liga Nord und hat die Abstiegszone (sieben Punkte Vorsprung vor dem Drittletzten SC Magdeburg II) nun endgültig verlassen. Die Mannen um Sven Liesegang können nun locker zur letzten Partie dieses Jahres nach Rostock fahren und den Weihnachtsfeiertagen entspannt entgegensehen.
Die fast 1000 Zuschauer in der Bruno-Hinz-Halle konnten die Begegnung gegen Augustdorf jedoch nicht ganz entspannt verfolgen, weil die Gastgeber zwei sichere Punkte in der Schlussphase fast noch wegwarfen. "Ich muß Martin Ziemer ein Sonderlob zollen. Er hat uns in der entscheidenden Phase gerettet, denn in den letzten zehn Minuten war sicher nicht alles Gold, was glänzt", fand Spielertrainer Sven Liesegang noch eine nette Umschreibung für das arge Fehlerfestival.
Dabei schienen die Hausherren nach 15 Minuten Chef auf dem Parkett zu sein. In der wackligen Startphase trumpfte zunächst Wojciech Bablewski auf. Der Pole erzielte drei schöne Rückraumtore und glänzte auch als Anspieler. Beim 7:6 durch Marcus Leuendorf lag der SV Anhalt erstmals vorn, beim 16:13 (28.) erzielte der wieder stark spielende Martin Wartmann bereits seinen fünften Treffer, eine Minute später erhöhte Enrico Gutowski auf 17:13. Auch nach dem 18:17 (33.) zog Anhalt trotz zweier Unterzahl-Situationen schnell wieder auf vier Tore davon (23:19, 43.) davon. Beim 23:21 (47.) wackelten die Gastgeber gewaltig.
Vier Mal hintereinander (darunter ein Siebenmeter) parierte der nach der Pause überragende Ziemer gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Christaki Kolios, währenddessen seine Vorderleute im Angriff nichts Zählbares vorweisen konnten. Danach brach Dmitri Filippow den Bann, erzielte zwei Tore zum 24:21 (51.) und 25:22 (53.). "Wir waren einfach zu blöd. In Überzahl haben wir dumme Gegentore kassiert, beim 23:21 zu viele Chancen vergeigt. In der Summe verliert man dann gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner verdient", lautete das Fazit von HSG-Trainer Diethard von Boenigk.
Dabei hatten die Gastgeber die Augustdorfer eigentlich zum Sieg eingeladen. Allein in den letzten fünf Minuten (27:23) verwarfen Michael Krause zweimal und Robert Lux. Durch technische Fehler von Leuendorf (Ball nicht gefangen) und Wartmann (Stürmerfoul) kam die HSG fünfmal in Ballbesitz, schaffte aber nur das 27:25 (59.). Sven Petersohn setzte mit seiner ersten Ballberührung den Schlusspunkt und überlistete HSG-Keeper Thorsten Hopp mit einem Heber vom Siebenmeter-Punkt.
Anschließend gab es die Spielauswertung im "Lindenhof" mit den beiden Ex-Bernburgern Wladimir Stukalin und Ronny Krüger. Während Stukalin drei Tore gegen seine alten Kameraden erzielte, musste Krüger tatenlos das Geschehen auf der Tribüne verfolgen. Der Torhüter hatte sich am 3. Dezember beim 28:25-Auswärtssieg in Hamm nach einem Zusammenprall mit seinem Mitspieler mehrere Bänder im linken Ellbogen gerissen und muss auf jeden Fall noch vier Wochen pausieren.
Statistik
Bernburg: Ziemer - Wartmann (6 / 2), Leuendorf (3), Krause (1), Lux (2), Petersohn (1 / 1), Liesegang, Gutowski (2), Filippow (6), Bablewski (3), Pajung (1), Mäuer (3), Luther
Augustdorf: Hopp - Honerkamp (5), Sauerland (3), Vasek (2), Grunow, Schindelhauer (3), Kemeny (1), Feldmann, Kolios (8 / 2), Stukalin (3)
SR.: Schwarzien / Wilck (Sömmerda); Z.: 950; Zeitstrafen: 10:8 Minuten; Siebenmeter: 4 / 3:3 / 2; Beste Spieler: Wartmann, Filippow, Bablewski (1. HZ), Ziemer (2. HZ) - Honerkamp, Kolios