2. Bundesliga 2. Bundesliga: Rostock im Keller, Bochum obenauf

Bochum/dpa. - «Das war sehr wichtig für uns. Wir wollten denAnschluss nach oben nicht verpassen», sagte VfL-Trainer Marcel Kollernach dem glücklichen, aber verdienten Erfolg seiner Mannschaft.
Dabei hätten die Vorzeichen für die Rostocker kaum besser seinkönnen: Fünf der vergangenen sechs Partien gewann Hansa im BochumerRuhrstadion, zuletzt verließen die Gäste in der Saison 1996/97 alsVerlierer den Platz. Doch in diesem Jahr war es kein Duell aufgleicher Augenhöhe, was auch Hansa-Coach Frank Pagelsdorf bestätigte:«Ich glaube schon, dass die Bochumer den Sieg verdient hatten, da sieüber 90 Minuten Druck gemacht hatten.»
Nach dem katastrophalen Start mit vier Niederlagen herrschtTristesse in Rostock. «Das Tor war typisch für unsere bisherigeSaison», sagte der starke Torhüter Mathias Schober. Auch Pagelsdorfwirkte nach dem Schlusspfiff ratlos. Die Frage, wie er sein Teamwieder in die Erfolgsspur zurückführen wolle, beantwortete der 47-Jährige mit einem Gemeinplatz: «Wir brauchen jetzt echte Kerle. Dasheißt: Ärmel aufkrempeln und ran an den Feind». Besonders bitterverlief der Abend für Rene Rydlewicz, der in der 77. Minute dieeinzige Torgelegenheit der Gäste kläglich vergab. «Ich muss das 1:0machen. Jetzt sind wir im Keller», entschuldigte sich RostocksKapitän bei seiner Mannschaft.
Grenzloser Jubel brandete dagegen nach dem Schlusspfiff aufBochumer Seite auf. Mit acht Punkten liegt der ambitionierte Club imSoll, die Tabellenspitze ist in Sichtweite. «Das ist einer der Siege,die einen am Ende vielleicht den Aufstieg bringen können», erklärteVfL-Schlussmann Rein van Dujnhoven. Sein Teamkollege Joris van Houtpflichtete ihm nach seinem Debüt für Bochum bei: «Das war ganzwichtig, nicht nur für das Klassement, sondern auch für den Kopf.»
Fast jedoch wäre es nichts mit dem so wichtigen «Dreier» geworden.Denn der bisher mit vier Saisontoren so treffsichere Brasilianer Eduund der Regisseur Zvjezdan Misimovic vergaben gleich mehrerehochkarätige Chancen. Dem von den Bochumer Fans nach seinerEinwechslung mit Sprechchören gefeierten Dariusz Wosz blieb es aufGrund dieser Abschlussschwäche vorbehalten, den warnenden Zeigefingerzu heben. «Wir werden nicht jedes Spiel in der 90. Minute gewinnen»,sagte er.