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1. Volleyball-Bundesliga 1. Volleyball-Bundesliga: Piraten suchen neuen Kapitän

Von Thomas Kunze 14.08.2007, 14:49

Spergau/MZ. - Im Gegensatz zur ersten Mondlandung der Herren um Neil Armstrong im Jahre 1969 wissen die Protagonisten des VC Bad Dürrenberg / Spergau ganz genau, was sie auf ihrer Mission "Klassenerhalt 2007" erwartet. Ähnlich wie die Crew der NASA damals, betritt der VC in der 1. Volleyball-Bundesliga zwar auch neues, aber eben nicht unbekanntes Terrain.

So konnten sich die Sachsen Anhalter mit Erstliga erfahrenen Spielern verstärken. Sven Dörendahl als Zuspieler, Christian Langer im Mittelblock, Rene Andörfer auf der Außenposition und der Tscheche Jiri Stolpha - sie alle hatten bereits ausreichend Gelegenheit, ihre Qualitäten in höheren Sphären, sprich in Liga Eins, unter Beweis zu stellen. Und so muss man der Vereinsführung um Manager Peter Kurzawa schon mal gute Arbeit attestieren, auch wenn der von verfrühten Lobeshymnen nichts hören will. "Die Neuzugänge passen sehr gut aber wir stehen erst am Anfang und müssen das Puzzle erst einmal zusammensetzen. Mit Christian Langer und Rene Andörfer haben wir außerdem vom Aderlass des VC Leipzig profitiert, ansonsten hätten wir uns auf dem sehr übersichtlichen Spielermarkt auch schwerer getan", so Kurzawa.

Für die Fertigstellung des Puzzles wurde zudem ein neuer Chefmechaniker ins Boot geholt. Der neue Trainer Michael Merten hat sich innerhalb kürzester Zeit eingelebt, eine Wohnung in Spergau bezogen und ist nach reichlich zwei Trainingswochen zufrieden mit seiner Crew. "Wir haben alles schnell auf die Reihe bekommen", so der 36-jährige Volleyballlehrer. "Das Training hat schon jetzt eine relativ hohe Qualität, die Kommunikation stimmt und der Konkurrenzkampf ist in vollem Gange." Zweimal täglich bittet Merten seine Mannschaft zur Arbeit in die Jahrhunderthalle, dabei legt er großen Wert auf Kollektivität und setzt vor allem neue, für so Manchen unbekannte Reize. "Der Trainer arbeitet viel im koordinativen Bereich und verlangt in den Übungsformen jede Menge Kopfarbeit", erklärt Kapitän Lars Schneider.

Kapitän Schneider bleibt dem Kader im Übrigen erhalten, das Ganze in der Rolle eines Stand-By-Spielers. Die Trainertätigkeit bei der 1. Damenmannschaft des Vereins und die berufliche Verpflichtung an der Uni Leipzig lassen ein volles Engagement im Moment nicht zu. Auf Grund dieser Tatsache muss wohl ein neuer Kapitän für die Piraten her, der die Mission auf dem Spielfeld leitet.

Der Countdown allerdings läuft schon. Am 3. Oktober wird die Uhr abgelaufen sein, dann kommt es zum Duell beim Mitaufsteiger Rhein Main Volley. Als reizvoll, aber dennoch ungünstig, bezeichnet Trainer Michael Merten diese Ansetzung. "Das ist ein Spiel, in dem es gleich um alles geht. Dort wollen wir punkten, weil wir davon ausgehen, dass dieser Club ein direkter Konkurrent um den Klassenerhalt sein wird." Die dann folgenden vier Partien werden das Lehrgeldkonto des Aufsteigers dann wohl stark schröpfen, immerhin bekommt man es hintereinander mit den Topteams der letzten Saison zu tun. Siege gegen Friedrichshafen, den SCC Berlin, Evivo Düren oder Unterhaching sind wohl nicht zu erwarten.

Beim VC wurde nicht nur der Kader vergrößert und verstärkt, auch das Team der Bodenstation konnte erweitert werden. Dr. Albrecht Pfefferkorn, langjähriger Funktionär des Volleyballverbandes Sachse-Anhalt ist zum VC Bad Dürrenberg / Spergau gestoßen und kümmert sich mit seinem Know-how um die Belange in der Geschäftsstelle. Der Trainer Michael Merten bekommt zudem Unterstützung von Daniel Lang, der als Zuspieler in der letzten Saison den Großteil des Teams ganz genau kennt und sich als Co-Trainer auf Grund seiner umfangreichen sportwissenschaftlichen Ausbildung um Feinheiten im Konditions- und Athletiktraining kümmern wird.

Auch in der medizinischen Betreuung ist man ein gutes Stück vorangekommen. Mit Mandy Anders und Kerstin Nindel stehen dem Team nun zwei Physiotherapeutinnen zur Verfügung. Für den ärztlichen Rat steht weiterhin Dr. Ute Schnell zur Verfügung. Der Weg ist also bereitet - in der sportlichen Vorbereitung sind aber erst ein paar Schritte gemacht.

Den ersten Leistungstest gibt es am 25. August. Zu Gast in der Jahrhunderthalle ist dann der VCA Hypo Niederösterreich, der aktuell vom ExLeipzigCoach Zoran Nikolic trainiert wird. Eine besondere Herausforderung für die Akteure wartet eine Woche später. Im Thüringer Wald wird sich die Mannschaft im Abenteuercamp "Green Days" wohl endgültig kennen lernen und finden.