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  5. 1. FC Kaiserslautern: 1. FC Kaiserslautern: «Rote Teufel» hadern mit Elfmeterentscheidung

1. FC Kaiserslautern 1. FC Kaiserslautern: «Rote Teufel» hadern mit Elfmeterentscheidung

Von Elmar Dreher 01.03.2004, 16:15
Tim Wiese (M), Torwart des 1. FC Kaiserslautern, schubst nach Spielende einen Ordner des SC Freiburg. (Foto: dpa)
Tim Wiese (M), Torwart des 1. FC Kaiserslautern, schubst nach Spielende einen Ordner des SC Freiburg. (Foto: dpa) dpa

Freiburg/dpa. - Die geballte Wut der frustrierten «Roten Teufel» nach der zweiten Auswärtspleite wegen eines Elfmetertores richtete sich gegen den Schiedsrichter. «So was passiert 10 bis 20 Mal in einer Partie», kritisierte Kaiserslauterns Miroslav Klose Uwe Kemmling wegen dessen Spiel entscheidenden Pfiffs. «Das war kein Elfer», giftete Torhüter Tim Wiese nach Lewan Zkitischwilis sicher verwandeltem Strafstoß (83.) zum hochverdienten 1:0 (0:0)-Sieg des SC Freiburg. Coach Kurt Jara unterstellte dem Referee aus Kleinburgwedel sogar böse Absicht, relativierte seine schwere Anklage aber später.

«Den Elfmeter kann man pfeifen, muss man aber nicht», beklagte Jara Kemmlings Entscheidung nach einem Foul des Bundesliga-Debütanten Thomas Drescher am quirligen Alexander Iaschwili. Dennoch tobte der Österreicher: «Wenn ich aber sehe, dass Herr Kemmling ihn so schnell pfeift, dann hat er wohl nur darauf gewartet.» Die tief im Abstiegs- Sumpf steckenden Pfälzer sahen sich zum zweiten Mal hintereinander auf fremdem Platz um einen Punkt betrogen, nachdem schon vor zwei Wochen ein von Ailton in der Nachspielzeit verwandelter Foulelfmeter bei Werder Bremen die 0:1-Niederlage besiegelt hatte. Allerdings war auch der damalige Strafstoß berechtigt.

Jara will sich nun ein Beispiel an seinem Kollegen Volker Finke nehmen, der sieben Tage lang über den Strafstoß in Mönchengladbach lamentiert habe. «Vielleicht muss ich wie die Freiburger die ganze Woche darauf hinweisen. Dann kriegen wir im Heimspiel vielleicht auch einen», grantelte Lauterns Trainer. Nur Drescher wälzte die Schuld nicht auf den Schiedsrichter ab. «Ich habe ihn berührt», bekannte der Unglücksrabe. «Es ist bitter, dass wir durch meinen Fehler verloren haben.» Jara nahm den «Spielverderber» in Schutz. «Die anderen haben Drescher in der Situation allein gelassen», richtete sich seine Kritik gegen das bis dahin sattelfeste Bollwerk um Teufelskerl Wiese.

Dafür knüpfte sich Jara nochmals Kemmling wegen dessen Gelb-Roter Karte für José Dominguez vor. Der Portugiese hatte dem Unparteiischen nach seiner Verwarnung höhnisch Beifall geklatscht. «Wie oft schon haben Spieler dem Schiedsrichter applaudiert», warf der FCK-Trainer Kemmling mangelndes Fingerspitzengefühl vor. «Es kann nicht sein, dass wir die Rote und die meisten Gelben Karten kriegen - so unfair waren wir nicht.»

Für den entgangenen Punkt und den Absturz auf den vorletzten Platz soll am Samstag Eintracht Frankfurt büßen. «Die hauen wir weg», kündigte Wiese großspurig an. «Wir steigen nicht ab.» Laut Jara muss Kaiserslautern nun «die Heimspiele gewinnen» und «im Abstiegskampf kühlen Kopf bewahren».

Derlei Sorgen plagen den Sport-Club nach dem achten Heimsieg und dem damit verbundenen Sprung ins gesicherte Mittelfeld nicht. «Wenn wir jetzt punkten, müssen wir am Ende nicht so sehr zittern», sprach Finke von der entscheidenden Saisonphase. Zittern musste er dagegen wegen der erschreckenden Abschlussschwäche seiner haushoch überlegenen Schützlinge bis zum erlösenden 1:0. «Die Summe der vergebenen Torchancen war für mich nervlich nicht so leicht», kritisierte Finke, dass bei einem halben Dutzend so genannter hundertprozentiger Möglichkeiten kein Treffer herausgesprungen war.