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1. Bundesliga 1. Bundesliga: Verunsicherung beim BVB

Von Andreas Schirmer 15.11.2002, 17:36
Zur Zeit laufen die Dortmunder ihren Gegenspielern hauptsächlich hinterher. (dpa-Foto)
Zur Zeit laufen die Dortmunder ihren Gegenspielern hauptsächlich hinterher. (dpa-Foto) AFP

Düsseldorf/dpa. - Allein der 34-jährige Neu-Wolfsburger zeigt keine Sentimentalität: «Gänsehaut wird es bei mirnicht verursachen, aber irgendein Spiel ist es sicher nicht.»

Obwohl Effenberg den Bayern ein Bein stellen will und wie gewohntauf die Pauke haut («wir wollen sie schlagen»), zweifelt er trotz derChampions-League-Pleite nicht am Durchmarsch der Münchner zum Titel.«Auch wenn wir gewinnen sollten, wird Bayern Meister», meinte derSpielmacher. Erstmals wird es nach seinem Weggang von der Isar auchzum direkten Vergleich mit seinem Nachfolger Michael Ballack kommen.

Das Wiedersehen mit Effenberg löst bei den Bayern einzwiespältiges Gefühl aus. «Stefan ist herzlich willkommen, aber diePunkte bleiben hier», meinte Chefcoach Ottmar Hitzfeld. Dagegen istVerteidiger Thomas Linke vor der Begegnung auch etwas bange: «Erfreut sich, nach München zu kommen - mehr als anders herum.»

Ängstlich blickt man beim deutschen Meister Borussia Dortmund demGastspiel von 1860 München entgegen. «Wir sollten nicht über eineKrise reden. Wir brauchen ein gutes Spiel und einen Sieg gegen 1860»,meinte BVB-Regisseur Tomas Rosicky angesichts von drei Niederlagenbinnen einer Woche kämpferisch. Für seinen Sportdirektor Michael Zorchätte ein Erfolg gegen den Tabellen-Fünften einen weiteren Effekt:«Dann wären wir erst einmal einen Verfolger los.»

Die Hackordnung des Reviers weiter auf den Kopf stellen und demTop-Duo auf den Fersen bleiben will der Überraschungs-Dritte, VfLBochum. «Wir wollen auch gegen Schalke gewinnen», kündigte BochumsTrainer Peter Neururer vor dem Revier-Hit am Sonntag gegen Schalke 04an, für den man «auch 100 000 Karten» hätte absetzen können.Allerdings bremst Neururer die Euphorie beim Aufsteiger: «Wenn wirzehn Spieltage vor dem Saisonende von Gott gesandt 50 Punkte unsernennen können, werden wir uns neue Ziele setzen.»

Optimal läuft es auch beim Tabellen-Vierten VfB Stuttgart, dernach dem Einzug in die 3. UEFA-Cup-Runde (2:0 gegen Budapest) miteinem weiteren Erfolg bei Hansa Rostock seine Position festigen will.«Wir wollen uns da oben festbeißen und Rostock als lösbare Aufgabeansehen», meinte VfB-Coach Felix Magath.

Ähnlich denkt Bayer Leverkusens Trainer Klaus Toppmöller vor derPartie gegen Borussia Mönchengladbach. Schließlich konnte derLokalrivale im März 1994 zuletzt in der BayArena gewinnen. Außerdemmüssen die Gladbacher mit dem «letzten Aufgebot» antreten. Bei Bayerkehren die fünf Nationalspieler Bastürk, Lucio, Neuville, Placenteund Schneider nach der Pause gegen Manchester United (0:2) wieder insTeam zurück. «Sie sind wieder mit Frische und Begeisterung dabei»,hofft Toppmöller, einem einstelligen Tabellenplatz näher zu kommen.

Alarmstimmung herrscht vor dem 13. Spieltag bei den tief imAbstiegssog steckenden Clubs in Kaiserslautern und in Cottbus. «Daswird das nächste wichtigste Spiel», weiß Lauterns-Trainer Erik Geretsvor der Partie am Sonntag bei Werder Bremen. Ob die Durchhalteparolendes Niederländers oder der Tipp des gesperrten Mario Basler («wirmüssen mal zusammen einen saufen») gegen die nach dem UEFA-Cup-Ausangeschlagenen Hanseaten hilft, bleibt offen.

Auf einen Befreiungsschlag hofft auch «Schlusslicht» EnergieRostock im Abstiegsduell gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld. «Wennwir es gegen Bielefeld nicht packen, können wir wohl für die 2. Ligaplanen», meinte Energie-Präsident Dieter Krein, dessen Team seit 231Tagen auf einen Heimsieg wartet. Die Ostwestfalen sind aber auf derHut. «Cottbus wird gegen uns die letzte Chance um jeden Preis nutzenwollen», warnte Arminia-Trainer Benno Möhlmann.

Hannover 96 hofft gegen Hertha BSC von der Trotzreaktion seinesTorjäger Fredi Bobic zu profitieren, der trotz seiner achtBundesliga-Tore nicht für das Länderspiel gegen die Niederlandeberücksichtigt wurde. Und der 1. FC Nürnberg will seine Erfolgsserieausbauen und im Mittelfeld-Duell gegen den Hamburger SV den viertenSieg in Folge einfahren. «Ein Selbstläufer ist das nicht», sagteFranken-Coach Klaus Augenthaler vor der Begegnung mit demauswärtsschwächsten Team der Liga.