1. Bundesliga 1. Bundesliga: Cottbus wie ein «Hühnerhaufen»

Mönchengladbach/dpa. - Borussia Mönchengladbach hat die Pokal- Schmach gut verdaut und sich mit einem 3:0 (3:0) gegen das erschreckend schwache Tabellen-Schlusslicht Energie Cottbus von den Abstiegsrängen der Fußball-Bundesliga verabschiedet. Vier Tage nach dem demütigenden 0:5 auf Schalke rehabilitierten sich die Gladbacher am Sonntagabend in überzeugender Manier und machten ein weiteres Stückchen Hoffnung der Lausitzer auf den Klassenerhalt zunichte. Während die Gladbacher auf Platz 14 kletterten, sind die Cottbuser nun bereits seit 611 Minuten ohne Torerfolg.
Mit einem Doppelschlag holten Daniel Felgenhauer, der in der zweiten Minute sein überhaupt erstes Bundesligator erzielte, und Ivo Ulich (6.) das nach sechs Niederlagen in sieben Spielen ramponierte Selbstvertrauen zurück. Joris van Hout (22.) machte mit dem dritten Treffer den Sack quasi schon nach einem Viertel der Spielzeit zu. Punkte weg, Hoffnung weg und zu allem Überfluss verlor Cottbus auch Ronny Thielemann, der nach wiederholtem Foulspiel in der 72. Minute die Gelb/Rote Karte sah.
Mit markigen Worten und Formulierungen wie «Hühnerhaufen» kritisierte Cottbus' Club-Chef Dieter Krein seine Mannschaft. Über die «Schuld» oder «Mitschuld» von Trainer Eduard Geyer wollte er sich nicht äußern. Doch eines scheint nach der neuerlichen TV-«Ohrfeige» sicher zu sein: Der Stuhl des 58-Jährigen, der erst einmal gefeuert worden ist (1994 bei Sachsen Leipzig), wackelt mächtig.
Mit dem letzten Aufgebot gelang den Gladbachern vor 23 200 Zuschauern auf dem Bökelberg ein Blitzstart. Nach nicht einmal 180 Sekunden schloss Felgenhauer in seinem ersten Bundesligaspiel der Saison einen sehenswerten Angriff über Lawrence Aidoo, Ulich und Igor Demo gekonnt ab. Nur vier Minuten später war es erneut Demo, der den zweiten Treffer vorbereitete. Sein Zuspiel leitete van Hout auf Ulich weiter, und der hatte aus fünf Metern keine Mühe.
Der Frust der vergangenen Wochen wurde endgültig aus den Trikots verscheucht, als van Hout ein weiterer Streich gelang. Mit einem langen Pass von Marcel Witeczek ging er auf und davon und schaffte die Vorentscheidung. Darüber waren sich alle im Stadion einig. Denn Cottbus präsentierte sich wie ein Absteiger. Selbst ihre Zweitliga- Tauglichkeit stellten Experten wie Präsident Krein in Frage.
«Wir müssen gewinnen, egal wie. Dann sind wir wieder auf Kurs», hatte Gladbachs Trainer Hans Meyer die Richtung vorgegeben. Geyer hoffte derweil auf ein Wunder: «Ein Punkt wäre zu wenig in unserer Situation.» Mönchengladbach hat die Abstiegsregion, in die es erstmals seit dem Wiederaufstieg gerutscht war, postwendend wieder verlassen. Die überragenden van Hout und Demo sowie Saison-Debütant Felgenhauer waren Garanten dafür.