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"Unbeschreiblich" "Unbeschreiblich": Gierisch jubelt über historisches Dreisprung-Gold für Deutschland

04.03.2017, 19:09
Kristin Gierisch
Kristin Gierisch Getty Images Europe

Belgrad - Kristin Gierisch fasste sich an den Kopf, sie ballte beide Hände zur Siegerfaust, sie konnte ihr Glück kaum fassen: Als sie ihren historischen Dreisprung-Triumph perfekt gemacht hatte, schrie sie ihre Freude heraus, schnappte sich die deutsche Fahne und ließ sich feiern.

Vor Gierisch holte noch keine Deutsche Gold

Mit 14,37 m sprang Gierisch bei der Hallen-EM in Belgrad zu Gold - das hatte vor ihr noch keine Deutsche geschafft. „Ich kann das immer noch nicht realisieren. Das ist immer noch ein Traum. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Letztes Jahr in Portland war es Silber, dieses Jahr Gold. Unbeschreiblich“, sagte Gierisch: „Die Hallensaison war so verkorkst, das ist eigentlich der einzige ordentliche Wettkampf, den ich abgeliefert habe.

Wenn das immer zum Höhepunkt klappt, mach ich das immer.“ Gierisch holte in Serbien nach Hürdensprinterin Cindy Roleder den zweiten Titel für die deutschen Leichtathleten. Die Hallen-Vizeweltmeisterin von Portland siegte mit europäischer Jahresbestleistung und gewann damit den ersten EM-Titel einer deutschen Dreispringerin in der Halle überhaupt. Die Gold-Weite gelang der 26-Jährigen im zweiten Versuch.

Bisher gab es erst eine deutsche Medaillengewinnerin

Die deutsche Meisterin Jenny Elbe (Dresden) kam mit 14,12 auf Platz sechs. „Mir hat heute die Kraft gefehlt. Ich konnte in den Sprüngen teilweise nicht richtig drücken. Ich war müde und ohne Power“, sagte sie. Silber ging an Freiluft-Europameisterin Patricia Mamona (Portugal/14,32), Bronze holte die Griechin Paraskevi Papahristou (14,24). Einzige deutsche Medaillengewinnerin in der Geschichte war bisher Helga Radtke, die 1990 Silber und zwei Jahre später Bronze holte.

Gierisch ist eine Spätstarterin. Lange musste sie auf ihre erste internationale Medaille warten, dann gelang ihr im Vorjahr mit Silber bei der Hallen-WM in Portland der Durchbruch. In Europa sitzt die Polizeimeisterin jetzt ganz oben auf dem Dreisprung-Thron. Bei den Männern ist Gierischs Trainingspartner und Freiluft-Europameister Max Heß (Chemnitz) am Sonntag Goldfavorit. Der 20-Jährige sprang in der Qualifikation mit 17,52 deutschen Rekord. (sid)