Kanu-Trainer starb in Rio Stefan Henze gestorben: Unfalltragödie jährt sich erstmals

Halle (Saale) - Der 12. August 2016 war ein schwarzer Tag in der deutschen Olympia-Geschichte. Stefan Henze, Disziplintrainer der Kajak-Frauen, wurde bei einem Verkehrsunfall in Rio de Janeiro lebensgefährlich verletzt. Drei Tage später erlag der Hallenser in Brasilien seinen schweren Kopfverletzungen.
Nun jährt sich der tragische Tod des ehemaligen Kanu-Weltmeisters und Olympia-Teilnehmers von 2004 zum ersten Mal.
Im Morgengrauen des 12. August ist ein Taxi zurück auf dem Weg Richtung Olympiadorf im Stadtteil Barra. An Bord Stefan Henze, Assistenztrainer der deutschen Slalom-Kanuten, und der Teambetreuer Christian Käding.
Nach Unfall in Rio: Stefan Henze wird zunächst ins falsche Krankenhaus gebracht
Auf der breiten Avenida das Américas kommt das Taxi bei hohem Tempo von der Straße ab, prallt gegen einen Masten. Henze erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma, Käding wird leicht verletzt. Gegen den Fahrer wird später ein Verfahren wegen Totschlags eingeleitet.
Auch wenn das deutsche Olympia-Team die Rettungskette ausdrücklich lobt: Henze wird zunächst in das Olympia-Hospital Lourenço Jorge im Staddteil Barra gebracht - das hat aber gar keine neurochirurgische Abteilung. Er muss in eine Spezialklinik, das Hospital Miguel Couto, verlegt werden, sie ist 21 Kilometer entfernt.
Am 15. August die unfassbare Nachricht: der so geschätzte Stefan Henze ist tot. Die deutschen Fahnen in Rio werden auf halbmast gesetzt. Stefan Henze wurde nur 35 Jahre alt.
Stefan Henze: Das Herz des verunglückten Kanu-Trainers aus Halle rettet Brasilianerin das Leben
Das Herz von Stephan Henze schlägt allerdings noch - und hat einer Brasilianerin das Leben gerettet. Henze hatte einen Organspendeausweis, nach seinem Tod wurden ihm Herz, Leber und Nieren entnommen. Seine Partnerin hatte die Freigabe zur Organspende erteilt.
Noch am gleichen Tag, dem 15. August 2016, wird es Ivonette Balthazar transplantiert. Die 66-Jährige Brasilianerin hatte 18 Monate auf diese lebensrettende Maßnahme gewartet - und lebt nun mit dem neuen Herz weiter.
(mz)