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Boxen SES-Kämpfer Vogel bleibt Weltmeister

In einem packenden Duell hat Julian Vogel seinen WM-Gürtel im Superweltergewicht der Junioren verteidigt. Den Kampf des 22-jährigen SES-Kämpfers gegen Sami Ahmeti aus Plattling werteten die Punktrichter mit einem Unentschieden.

Von René Miller 27.09.2025, 23:55
Julian Vogel und Sami Ahmeti lieferten sich einen spektakulären Kampf auf Augenhöhe.
Julian Vogel und Sami Ahmeti lieferten sich einen spektakulären Kampf auf Augenhöhe. Foto: Peter Gercke

Aschersleben - Als der letzte Gong ertönte, fielen sich Julian Vogel und Sami Ahmeti in die Arme und gratulierten sich gegenseitig. Beide hatten sich zehn Runden lang im mit 2.500 Zuschauern ausverkauften Ballhaus Aschersleben nichts geschenkt. Es war ein Kampf, der auch keinen Verlierer verdient hatte. Das sahen die Punktrichter auch so und werteten das Duell um den Junioren-WM-Gürtel der WBO im Superweltergewicht mit 95:95, 96:94 und 95:95. Das bedeutet Unentschieden, womit der Gürtel im Magdeburger Boxstall bleibt. – und das mit 2.500 Zuschauern ausverkaufte Ballhaus in Aschersleben kochte über.

„Danke an beide Fanlager. Die letzten zwei Runden habe ich verschenkt. Da hat mich ein Cut am Auge schon ziemlich gestört. Wäre schön, wenn es einen zweiten Kampf gegen Sami gibt“, erklärte Vogel nach einem richtig tollen Kampf. Ahmeti musste auch nicht lange überlegen und sagte: „Ich bin bereit und würde mich auch freuen, hier in Aschersleben noch einmal boxen zu können.“

Vogel war gegen Sami Ahmeti aus Plattling in Bayern gut in den Kampf reingekommen, hatte in Runde eins das Geschehen auch im Griff. Im zweiten Durchgang musste Vogel aber gegen Druck machenden Ahmeti einige harte Treffer einstecken. Runde drei war wieder ausgeglichener. Und auf den Rängen konnten die Julian-Rufe die Sami-Rufe der mitgereisten Fans aus Bayern überstimmen. In Runde vier war Ahmeti wieder aktiver, bevor Vogel in der 5. Runde die klareren Treffer setzte und Ahmeti auch schon im Gesicht deutlich gezeichnet war. Die größere Erfahrung, auch über die Distanz von zehn Runden machte sich bemerkbar und sprach für Vogel. Nachdem der Lokalmatador nach der achten Runde mit einem Cut unter dem rechten Auge zu kämpfen hatte, gab Ahmeti noch einmal alles und war in der 9. Runde auch der bessere Mann. Auch in der Schlussrunde eines spannenden Fights schenkten sich beide nichts und machten echte Werbung für das Boxen.

Dobler gewinnt seinen dritten Kampf vorzeitig

Dritter Kampf, dritter Sieg – Michel Dobler hat seine Rückkehr nach Aschersleben sogar mit einem TKo-Sieg gekrönt. Nach 2:15 Minuten in Runde vier wurde das Schwergewichts-Duell mit Timo Grote (Niederkassel) beendet. Der SES-Boxer hatte ihn mit Schlägen zum Kopf und zum Körper so hart bearbeitet, dass Ringrichter Frank-Michael Maass einen schlimmen Niederschlag vermeiden wollte. „Hinten raus habe ich gemerkt, dass ihm die Kraft ausging“, so Dobler, der ja im vergangenen Dezember als Zuschauer im Ballhaus die Lust aufs Boxen wiederfand. Freundin Annalena hatte ihn damals überredet und nach dem Kampf am Ring auch mit einem Küsschen empfangen. Dobler: „Schön, dass das jetzt schon mein dritter Sieg war. Zu verbessern gibt es immer was. Aber ich denke, dass das gegenüber den ersten zwei Kämpfen ein nächster Schritt war.“ Bemerkenswert dabei, dass er die Kommandos von Trainer Dirk Dzemski fast immer sofort umsetzte. Dobler: „Immer funktioniert das nicht, aber ich höre seine Rufe schon und richte mich weitestgehend danach.“

Freuen konnte sich auch Christoph Fricke über sein gelungenes Profidebüt. Der Supermittelgewichtler aus Aschersleben besiegte Martin Friesse (Leipzig) mit K.o. zu Beginn der 2. Runde. Auch Nenad Stancic (Leichtgewicht) gegen Yohan Morocoima (Venezuela) und Armend Xhoxhaj (Cruisergewicht) gegen Semir Dautovic (Bosnien-Herzegowina) aus dem SES-Team kamen zu Siegen. Stancic nach Punkten, Xhoxhaj durch Aufgaben des Gegners in Runde 3.