Handball-Bundesliga Nach Platz drei und Europacup-Sieg: SC Magdeburg sagt Spitzenduo den Kampf an
Zum dritten Mal in Serie Bundesliga-Dritter, dazu der Triumph in der European League: Handball-Erstligist SC Magdeburg blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück.

Magdeburg - Der SC Magdeburg hat die Handball-Saison in der Bundesliga auf Rang drei abgeschlossen - und das schon zum dritten Mal in Serie. Ein Erfolg angesichts der harten Konkurrenz mit den Rhein-Neckar Löwen, Melsungen und den ambitionierten Füchsen Berlin. Mit Neuzugang Omar Ingi Magnusson (274 Tore) stellten die Magdeburger zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte den Torschützenkönig - und mit ihm holte erstmals seit Kyung-Shin Yoon 1997 ein Ligadebütant diesen Titel.
„Der dritte Platz zeigt Konstanz - das ist für mich das wichtigste Gut im Leistungssport“, erklärte Trainer Bennet Wiegert vor dem abschließenden Saisonspiel in Lemgo bei „Sky“. „Kurzfristig zu überraschen ist möglich, aber langfristig an Zielen zu arbeiten, macht einen Verein aus.“ Die Saison sei schwierig gewesen für alle Beteiligten - ob Spieler, Trainer oder Schiedsrichter.
SC Magdeburg gewinnt die European League: „Super happy und stolz“
Das Highlight war sicher der Gewinn der European League in Mannheim gegen Ligakonkurrent Füchse Berlin. Im erstmals ausgetragenen Nachfolgewettbewerb des EHF-Pokals verloren die Grün-Roten lediglich ein Spiel und gewannen völlig verdient den ersten internationalen Titel seit 2007. „Super happy und stolz“, sagte Wiegert, für den es nach dem DHB-Pokal 2016 der zweite Titel als Trainer war.
Ein Garant für den Magdeburger Erfolg zum Saisonende war Tobias Thulin, der im Sommer zum TVB Stuttgart wechselt. Nach der Verletzung von Torwartkollege Jannick Green spielte der Schwede befreit auf, zeigte sowohl im European League Final Four als auch in der Liga Top-Leistungen - und wird beim SCM in der Verfassung wohl noch vermisst werden.
Zweiter prominenter Abgang ist Routinier Zeljko Musa. Der 35-jährige Kreisläufer geht zurück in seine kroatische Heimat. „Ich bin sehr glücklich, dass ich für diese Stadt und den Verein in der Bundesliga spielen durfte. Ich freue mich, nach Hause zurückzugehen, aber bin auch unglücklich, diesen Verein zu verlassen“, sagte Musa, seit 2015 in Magdeburg, bei seiner Verabschiedung. Auch Justus Kluge (Studium) und Christoph Steinert (HC Erlangen) verlassen die Magdeburger.
SC Magdeburg: Mit größtem Kader der Vereinsgeschichte an die Spitze?
Den Abgängen stehen vier Neuzugänge gegenüber: Mit Philipp Weber und Kay Smits kommen zwei alte Bekannte zum SCM zurück. Weber wurde in Magdeburg ausgebildet und wird zukünftig wohl auch Spielmacher Marko Bezjak entlasten; Smits war 2020 schon einmal ausgeliehen. Hinzu kommen der dänische Torwart Mike Jensen und Weltmeister Magnus Saugstrup für den Kreis.
„Uns ist es in den letzten Jahren wenig gelungen, zu Flensburg und Kiel aufzuschließen“, resümierte Wiegert bei „Sky“. Es habe da vielleicht an Konstanz und Breite im Kader gefehlt. „Da wollen wir in der nächsten Saison ansetzen und haben dann den größten Kader der Vereinsgeschichte mit 17 Spielern“, kündigte der 39-Jährige an. Doch bei Saugstrup tritt der SCM-Trainer auf die Euphoriebremse: „Magnus ist gehypt, kommt als Weltmeister und Champions-League-Finalist, aber er kommt in ein neues Land und in eine neue Liga - das wird vielleicht etwas brauchen.“
Wenn Saugstrup aber eine ähnliche Premierensaison spielt wie Torschützenkönig Magnusson und die Magdeburger nicht wieder „zuhause Spiele liegen lassen, die wir nicht liegenlassen dürfen“ (Wiegert), sollten die Elbestädter auch in der Champions League Qualifikation und womöglich der Meisterschaft ein gehöriges Wort mitreden können. (Malte Zander/dpa)