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Zäh wie ein Kaugummi In der 1. Regionalliga setzt sich Aschersleben gegen Cuxhaven durch

Weshalb die Tigers spielerischen Glanz im Ballhaus vermissen ließen.

Von Franka Schulmann Aktualisiert: 25.10.2021, 10:53
Jonathan Coles (links) hat zehn Punkte zum Sieg beigesteuert.
Jonathan Coles (links) hat zehn Punkte zum Sieg beigesteuert. Foto: Sven Brückner

Aschersleben/MZ - Ob schön oder nicht: Sieg ist Sieg. So lässt sich die Partie der Aschersleben Tigers am Samstagabend im Ballhaus kurz zusammenfassen. Beim 74:64 gegen Rot-Weiß Cuxhaven Baskets in der 1. Regionalliga zog sich die Partie wie ein Kaugummi.

Für Freude dürfte zumindest das Wiedersehen mit Center Davor Barovic, der seinem Team zu Hause aushalf, gesorgt haben. Ähnlich Sturmtief „Ignatz“ diese Woche durch Deutschland, fegten zunächst die Gäste aus Cuxhaven durch den Tigerkäfig. Angeführt von ihrem Topscorer und Kapitän Deon McDuffie, der zugleich die Eröffnungspunkte erzielte, legten die Niedersachsen einen Lauf zum 12:4 hin, weshalb Ascherslebens Coach Thorsten Weinhold nach vier Spielminuten reagierte.

Zuschauer aus dem Halbschlaf geweckt

Sein Team schien nun fokussierter. Faison Brocks Ballgewinne fanden allerdings nicht den Weg durch die Reuse. Bald schloss sich Cuxhaven der mangelnden Offensivleistung an, sodass die Zuschauer erst drei Minuten vor Ende wieder Körbe sehen durften. Den Anpfiff gab Cuxhavens Nene Kiameso aus der Ferndistanz mit zwei Zählern, ehe Jonathan Coles aus dem Feld traf und nicht nur sein Team, sondern die gesamte Halle aus dem Halbschlaf weckte.

Erst anderthalb Minuten vor Viertelende schienen die Tigers, angepeitscht von ihrem sechsten Mann, im Spiel angekommen zu sein, sodass sie den Anschluss zum 15:18 schafften. Die Hoffnung, dass die Krallen nun ausgefahren seien und die Spielgestaltung von den Hausherren übernommen würde, zerfiel jäh, als die Eröffnung erneut durch Cuxhaven erfolgte. Den erstmaligen Ausgleich aus Aschersleber Sicht brachte der nun stark aufspielende Jonathan Coles. Dies konnte aber nicht über das zeitweise schwächelnde Rebounding hinwegtäuschen.

Schnelles Einschreiten war dann wichtig

Nachdem Cuxhaven stets eine knappe Führung innehatte, verbesserten sie sich von der Dreierlinie auf etwas deutlichere sieben Punkte Führung, passend zur siebten Spielminute (27:34). Es schien, als wollten die Tigers nur so hochspringen zu wollen, wie sie mussten. Denn erneut endete ihr Dornröschenschlaf erst anderthalb Minuten vor der Pause, dank Tip In von Chris Kwilu und dem daraus resultierenden Aufschluss auf 35:36. Der Foward brachte dank eines Korblegers mit anschließendem Freiwurf die erstmalige Ascherslebener Führung der Partie, sodass am Ende dank Ballgewinns sowie Fastbreak mit Ablauf der Wurfuhr durch Faison Brock ein Stand von 40:36 auf der Anzeigetafel stand.

Zwar schienen die Tigers nach dem Seitenwechsel wacher, Brock eröffnete die Halbzeit von der Dreierlinie, die Ballgewinne konnten indes weiterhin nicht erfolgreich verwertet werden. Nachdem in der dritten Minute der Ausgleich aus Gästesicht fiel (42:42), sah sich Weinhold zu einem Einschreiten gezwungen.

Dies sollte die Gegner allerdings nicht davon abhalten, erneut wegzuziehen (42:46). Ein Zeichen setzte Big Man Aivars Stikuts und stoppte diesen kleinen Lauf, ehe Chris Kwilu eine kleine Dreierparade bei beiden Teams eröffnete. Dank Yannick von Hain setzten sich die Hausherren auf diesem Wege mit 50:46 ab.

Dann kam ein 6:0-Lauf

Der niedersächsische Verein ließ aber sich dennoch nicht abhängen. Gegen Ende des Viertels hatten die Tigers Glück im Unglück, denn mehrere Ballverluste vermochte der Gegner nicht zu nutzen Mit 55:53 ging es in die entscheidende Phase. Zwar eröffnete diese erneut Cuxhaven dank des erfahrenen Guards Andreas Hasenkamm, doch fand Ascherslebens Topscorer Brock bald die passende Antwort und läutete einen 6:0-Lauf ein. Cuxhaven zeigte sich nach einer Auszeit besser in der Defensive und bereicherte das Spiel wieder mit Spannung.

Nun nahm Leo Alban die Fäden in die Hand, der zusammen mit Faison Brock wieder auf acht Punkte davonzog. Erneut verhalf die Auszeit durch Baskets Coach Joel Moore zu weiteren Fehlern der Tigers. Die Niedersachsen ließen sich auch nicht durch die unfreiwillige Unterbrechung durch eine Knieverletzung Bo Meisters, der vorzeitig das Spiel beenden musste, beirren. Noch drei Minuten vor Ablauf der Zeit gefiel Coach Weinhold nicht, was er in seinen Reihen sah und wurde ungewohnt laut. Für Abhilfe sorgte erst Routinier Sebastian Harke dank zweier Freiwürfe zum 69:60.

Harke holte eine halbe Minute später sogar den zweistelligen Vorsprung für sein Team (71:60). Zwar versuchten McDuffie und seine Kollegen mit schnellen Fouls den Entwicklungen entgegenzuwirken, zu einer spannenden Phase vermochten sich die letzten zwei Minuten der Partie allerdings nicht mehr zu entwickeln. Vielmehr trugen die Tigers die zehn Punkte Abstand einer zähen Partie 74:64 über die Ziellinie.

„Es war das erwartet schwere Spiel“

Ob ansehnlich oder nicht, die Punkte sind auf dem Konto verbucht. Da die Begegnungen des Spieltages insgesamt für die Ascherslebener verliefen, kletterten sie auf Platz drei, welcher am Ende der Vorrunde die Teilnahme an den Playoffs bedeuten würde. Nächster Gegner sind am Samstag auswärts die Baskets Juniors TSG Westerstede, das Nachwuchsteam für den Bundesligisten der EWE Baskets Oldenburg. Thorsten Weinhold, Coach der Aschersleben Tigers BC: „Es war das erwartet schwere Spiel. Deon McDuffie ist etwas schneller als der Durchschnitt. Da muss man schon sehen, dass man sich dem entsprechend entgegenstellt.“

Aschersleben: Brock (17 Punkte), Kwilu (13), Harke (12/5 Rebounds), Coles (10), Alban (7), von Hain (6), Lyons (5), Stikuts (4/5), Barovic