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Torungefährlich und wertvoll Torungefährlich und wertvoll: Yussuf Poulsen macht den Unterschied

Von Ullrich Kroemer 31.03.2017, 19:02
Yussuf Poulsen schießt zwar kaum Tore, ist bei RB Leipzig im Angriff aber fast unersätzlich.
Yussuf Poulsen schießt zwar kaum Tore, ist bei RB Leipzig im Angriff aber fast unersätzlich. DPA

Leipzig - Stürmer werden normalerweise an Toren und Vorlagen gemessen. Hinsichtlich dieser Zahlen gehört Yussuf Poulsen zu den schwächsten Angreifern der Bundesliga. Nur jeweils einen Treffer und einen Assist kann der Däne nach 20 absolvierten Partien in seiner ersten Erstligasaison vorweisen. Auf den ersten Blick eine dürftige Bilanz, die anderen Sturmspitzen längst massiv vorgehalten worden wäre. Die Währung dafür heißt: Minuten ohne Torerfolg.

Bei Yussuf Poulsen ist das alles etwas anders. Nach sieben Wochen verletzungsbedingter Absenz wird er für RB Leipzigs Spiel gegen den SV Darmstadt 98 am Samstag so sehnlich im Kader zurückerwartet wie ein Goalgetter. Denn nach seiner Verletzung beim Kurzeinsatz gegen den HSV Mitte Februar kam RB Leipzig ins Trudeln.

Ohne Yussuff Poulsen erzielt RB Leipzig ein Punkt weniger im Schnitt

Ohne den athletischen Stürmer erzielten die Rasenballer statt wie zuvor 2,2 Punkte im Schnitt nur noch magere 1,2 Punkte pro Partie. Poulsen fehlte unübersehbar als Anspielstation, Balleroberer und Ballverteiler in der gegnerischen Hälfte. Als Zweikämpfer, der Lücken reißt und Bälle festmacht, wie die Fußballer sagen, und auf die Spielmacher Emil Forsberg und Marcel Sabitzer weiterleitet.

In dieser Rolle ist Poulsen im Spiel des Aufsteigers für den dritten oder vierten Ballkontakt vor einem Torerfolg zuständig. Von seinem Einsatz profitieren dann andere wie Timo Werner, der 14 Tore) hat, oder Emil Forsberg, der sieben Mal traf. Und auch als Abnehmer für hohe Bälle ist Poulsen bei RBL unverzichtbar – das haben die vergangenen Wochen gezeigt.

Zwar weiß auch der Däne selbst, dass er zu viele Chancen liegen gelassen hat – ein Treffer aus 32 Torschüssen ist eine ausbaufähige Statistik. Doch Sportdirektor Ralf Rangnick nahm seinen Spieler jüngst in Schutz. „Wenn er auch noch so viele Tore schießen würde wie Aubameyang oder Lewandowski, wäre er nicht bei uns“, sagte Rangnick. So sind sie bei RB wohl insgeheim ganz froh, dass Poulsen nicht bereits 15 Tore auf dem Konto hat, da er sonst längst auf dem Zettel der großen Klubs stünde.

Kommt bei RB Leipzig eine gewisse Gefahr von der Bank?

Nun könnte Poulsen an diesem Samstag sogar erstmals wieder von Beginn an auflaufen. Trainer Ralph Hasenhüttl haderte allerdings noch mit sich, wie viel Belastung er der nach Bündelriss gerade wieder ausgeheilter Oberschenkelmuskulatur schon wieder zumuten kann. „Yussi hat die Woche viel trainiert, er hat alles an Belastungen verkraftet“, sagte Hasenhüttl. Doch ob der 1,93 Meter lange und 78 Kilogramm schwere Modellathlet schon wieder bereit ist für drei Spiele innerhalb von acht Tagen, darüber war sich der Coach noch unschlüssig. „Ich habe ihn immer wieder gefragt, wie er das Training verkraftet und wie gut er auch von der Luft her mithalten kann“, schilderte Hasenhüttl. „Da hat er schon gemerkt, dass das eine ganz andere Belastung ist als im Reha-Training.“

Da der 22-Jährige sicher nur Luft für einen Teilzeit-Einsatz hat, überlegt Hasenhüttl noch, ob er Poulsen bereits in der Startformation bringen kann oder besser nach 60 Minuten einwechseln sollte. Dagegen spricht, dass sich Poulsen bei seiner letzten Einwechslung verletzte. In 18 von 20 Einsätzen lief der dänische Nationalspieler von Beginn an auf.

Doch Hasenhüttl traut seinem Lieblingsstürmer auch zu, in der Rolle als Einwechsler das Spiel beeinflussen zu können. „Es ist auch kein Nachteil, wenn ich Yussi noch auf der Bank habe. Wenn er dann ins Spiel kommt, kann er unserem Spiel mit seiner Präsenz und Dynamik noch einmal einen Schub geben.“ Als gefährlichster torungefährlicher Stürmer der Bundesliga. (mz)