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RB-Angsttrainer Maik Walpurgis RB Leipzigs Angsttrainer Maik Walpurgis: Zu Gast mit dem FC Ingolstadt

Von Ullrich Kroemer 28.04.2017, 15:34

Leipzig - Maik Walpurgis und RB Leipzig scheinen aus irgendeinem Grund schicksalshaft miteinander verbunden zu sein. Seit den legendären Aufstiegsspielen der Leipziger gegen die von Walpurgis trainierten Sportfreunde Lotte in den Relegationsspielen um den Aufstieg in die 3. Liga im Frühjahr 2013 sind sich der aufstrebende Trainer und der aufstrebende Klub immer wieder begegnet.

Wenn Walpurgis an diesem Samstag (15.30 Uhr) mit dem FC Ingolstadt im Leipziger Stadion gastiert, ist das bereits sein siebtes Aufeinandertreffen mit RB Leipzig. „Wir sind uns seit der Regionalliga jedes Jahr in unterschiedlichen Wettbewerben begegnet. Von daher kenne ich die Mannschaft sehr, sehr gut”, sagte der 43-Jährige vor dem Duell.

2012/13: Aufstiegsrelegation zur 3. Liga
Hinspiel: RB Leipzig – SF Lotte 2:0
Rückspiel: SF Lotte – RB Leipzig 2:2

2013/14: 3. Liga
Hinspiel: VfL Osnabrück – RB Leipzig 3:2
Rückspiel: RB Leipzig – VfL Osnabrück 1:0

2015/16: DFB-Pokal
1. Runde: VfL Osnabrück – RB Leipzig 0:2
(i.d. 71. Minute beim Stand von 1:0 für Osnabrück abgebrochen)

2016/17: Bundesliga
Hinspiel: FC Ingolstadt – RB Leipzig 1:0
Rückspiel: RB Leipzig – FC Ingolstadt -:-

Obwohl Walpurgis stets mit deutlich geringer budgetierten Klubs gegen Rasenballsport antrat, ist seine Bilanz gegen den Serienaufsteiger beachtlich. Mit dem VfL Osnabrück gelang ihm 2013 der erste Sieg (3:2) gegen die damals von Alexander Zorniger trainierten Leipziger; zwei Jahre später war er im DFB-Pokal wieder drauf und dran, RB zu besiegen, als die Partie beim Stande von 1:0 für die deutlich besseren Osnabrücker wegen eines Feuerzeugwurfs auf den Referee abgebrochen und am Grünen Tisch für RB gewertet wurde.

Maik Walpurgis: „Auch in Leipzig etwas mitnehmen”

Nach einem guten Jahr ohne Job, in dem Walpurgis die freie Zeit unter anderem dazu nutzte, die Leipziger beim Trainingslager im türkischen Belek zu studieren, bezwang er das Team dann im Hinrunden-Spiel dieser Saison mit dem FC Ingolstadt mit 1:0. Wie kaum ein anderer Trainer hierzulande versteht es Walpurgis, seine Mannschaften gegen die Mechanismen der Leipziger Pressing-, Balleroberungs- und Kontermaschine zu wappnen.

Vor dem erneuten Aufeinandertreffen sagte der 1,88-Meter-Mann mit dem kupferfarbenen Haar nun: „Ich freue mich auf die Mannschaft.” Er meinte damit nicht seine eigene, sondern Gegner Rasenballsport. Normalerweise löst es bei gegnerischen Fußballlehrern eher Stirnrunzeln aus, wenn der Gegner Leipzig heißt. Nicht so offenbar bei Walpurgis. Dafür, dass der gebürtige Herforder mit dem Tabellenvorletzten beim Liga-Zweiten gastiert, geht er die Aufgabe ausgesprochen selbstbewusst an. „Wir haben im Hinspiel gezeigt, wozu wir auch gegen eine Spitzenmannschaft in der Lage sind”, sagte Walpurgis. „Wir sind auch zuversichtlich, dass wir auch in Leipzig etwas mitnehmen können.”

Hasenhüttl über den FCI: „Eine unangenehme Spielweise”

Walpurgis kündigte an, das Spiel der Leipziger in der Mitte durch aggressives Verteidigen unterbinden zu wollen. So, wie im Hinspiel, als er Hasenhüttl und die Leipziger Spieler, mit einer Fünferkette überraschte. „Sie versuchen jedes Mittel, um den Gegner nicht zum Spiel kommen zu lassen. Das ist im Abstiegskampf absolut legitim. Es ist eine große Herausforderung”, warnte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl vor seinem Ex-Team. „Sie kommen viel über Standardsituationen, Freistöße und Ecken. Es ist eine unangenehme Spielweise, weil man schwer in den Rhythmus kommt.”

Walpurgis gab preis, dass sein Team sich auch mit Ballbesitz weiterentwickle – in den vergangenen Spielen ging das zu Lasten der Abwehrleistung. Elf Gegentore in vier Partien passen eigentlich nicht zum FCI. Doch Walpurgis betonte, gerade gegen RBL wieder kompakter zu agieren. „Die Mannschaft entwickelt sich fantastisch, sie glaubt daran, fühlt sich in der Rolle des Jägers sehr wohl”, sagte er zu Entwicklung seines Teams. So, wie Spieler und Trainer auftreten, ist dem Team trotz vier Punkte Rückstand auf den rettenden Rang 16 noch der Klassenverbleib zuzutrauen.

Übrigens: Nicht nur Walpurgis hat eine respektable Bilanz gegen RBL, sondern auch der FC Ingolstadt. In den bisherigen drei Partien haben die Oberbayern jedes Spiel gewonnen. Angesprochen auf die Rolle des FCI als Angstgegner von RB Leipzig sagte Walpurgis: „Wir wollen dafür sorgen, dass die Statistik so bleibt.” (mz)