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RB Leipzig vs. TSG Hoffenheim RB Leipzig gegen TSG Hoffenheim: Ralph Hasenhüttl kontert "El-Plastico"-Vorwürfe

Von Ullrich Kroemer 26.01.2017, 16:17

Leipzig - Das erste Spiel der Rückrunde hat keine große Tradition, verspricht aber Hochspannung. RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl und Abwehrroutinier Marvin Compper sprachen über das Topduell zwischen dem Aufsteiger und der TSG Hoffenheim:

Die Personalsituation:

Oliver Burke hat Grippe. „Deswegen haben wir ihn die ganze Woche zuhause gelassen, er wird für Samstag keine Option sein”, sagte Hasenhüttl. Zudem plagten Compper Adduktorenproblemen, er musste das Vormittagstraining am Donnerstag abbrechen. Doch der Innenverteidiger kann wohl gegen die TSG Hoffenheim auflaufen. „Ich bin optimistisch. Wir werden heute Nachmittag noch einmal mit der medizinischen Abteilung arbeiten, und dann gehe ich davon aus, dass wir das hinkriegen”, so der Ex-Sinsheimer. Ansonsten konnte Cheftrainer Hasenhüttl bis auf den nach Kreuzbandriss im Wiederaufbau befindlichen Lukas Klostermann auf alle Spieler zurückgreifen. 

Gegner TSG Hoffenheim:

Ralph Hasenhüttl verband die Vorschau mit einem Kompliment an den Gegner. „Ich sehe der Mannschaft gerne zu. Es gibt nicht viele Teams in der Bundesliga, denen ich gern beim Spielen zugucke, aber dort ist immer etwas geboten.” Hoffenheim definiere sich stark über den Ballbesitz. „Bis auf das Spiel gegen Bayern hatten sie immer mehr Ballbesitz als der Gegner”, weiß der RBL-Trainer. „Sie sind sehr cool am Ball und lösen Situationen, die andere schon längst durch einen langen Ball entschärft hätten, spielerisch. Das ist der Anspruch, den sie an sich selbst haben und das ziehen sie auch durch.” Der Österreicher erwartet „eine sehr, sehr mutige Mannschaft, die sich hier nicht verstecken, sondern flott mitspielen wird – ein hochklassiges, sehr, sehr enges Spiel.”

Über den Spottnamen „El Plastico”

Marvin Compper begreift die Zuschreibung als Lob, „wenn man mit dem Clásico verglichen wird”. Dabei seien beide Klubs noch lange nicht so weit, dass das Duell einen eigenen Namen verdient hätte. Hasenhüttl konterte in Richtung der Journalisten: „Ich glaube, Euch ist es auch lieber, wenn ihr ein Spiel seht, dass anders genannt wird, aber in dem viel drin steckt, als ein Spiel das einen tollen Namen hat, in dem aber nur heiße Luft drin ist.”

Das Hinspiel zwischen Hoffenheim und Leipzig (2:2)

Als sich beide Teams zum ersten Saisonspiel in Sinsheim gegenüberstanden, war noch nicht absehbar, dass beide Mannschaften in dieser Saison zur Bundesligaspitze zählen würden. „Anscheinend haben wir es dort als Aufsteiger sehr ordentlich gemacht. In Wahrheit waren wir in Phasen des Spiels dem Sieg näher”, erinnerte sich Hasenhüttl.

Aufstellung und taktische Formation:

Viel Grund zum Wechseln hat Ralph Hasenhüttl nicht. „Wenn alle fit sind, besteht kein großer Grund etwas zu ändern”, sagte der 49-Jährige. „Aber es gibt natürlich auch immer taktische Überlegungen gegen bestimmte Gegner, ob uns ein anderer Spieler auf einer Position besser zu Gesicht stehen würde.” Doch Dominik Kaiser – im Hinspiel Premierentorschütze für Rasenballsport – und Davie Selke werden wohl auch gegen Hoffenheim wieder eingewechselt werden. Auf den Sechser-Positionen wird sich der Fußballlehrer wohl wieder für Stefan Ilsanker und Diego Demme entscheiden und Naby Keita zu Beginn auf die Zehn stellen. „Mit Ilse und Diego ist sehr viel Präsenz und Zweikampfstärke vorhanden. Das tut unserem Spiel enorm gut.”

TSG-Trainer Julian Nagelsmann:

Marvin Compper kennt Hoffenheims Ausnahme-Trainertalent noch aus seiner Zeit in Hoffenheim. Bereits damals hatte Nagelsmann „ein cooles Auftreten und unheimliches Fachwissen. Er schafft es auch, das einer Mannschaft zu vermitteln und es umsetzen zu lassen. Das ist schon beeindruckend”, sagte der ehemalige Nationalspieler. Hasenhüttl betont: „Die Gefahren, die in diesem Job auf einen lauern, hat er bisher sehr gut umschifft.”   

Nagelsmanns Bayern-Gag:

Julian Nagelsmann hatte kurz vor der RB-Pressekonferenz mit Ironie auf die Spekulationen über ein mögliches Interesse des FC Bayern München an ihm und anderen Trainern reagiert. „Ich bin im Austausch mit Ralph Hasenhüttl und Thomas Tuchel. Wir einigen uns gerade, wer Trainer und wer Co-Trainer wird“, witzelte Nagelsmann. Sein Trainerkollege amüsierte sich kurz darauf über den Gag, versuchte sich jedoch erst gar nicht an einer Antwort. „Ich bin über den Spruch informiert worden. Der ist so gut, den lassen wir jetzt einfach mal so stehen. Beim Versuch, einen guten Spruch zu toppen, macht man es meist nur schlechter”, sagte Hasenhüttl.

Die Substanz des Leipziger Erfolgs:

„Wenn man unsere 17 Spiele genau beobachtet hat, dann sieht man, dass unsere Spiele auf einer defensiv, stabilen Basis fußen, die wir in fast allen Spielen auf den Platz bringen konnten”, sagte Marvin Compper. „Aber wir wissen darum, dass wir das Woche für Woche abrufen müssen, um punkten zu können.”

Neuzugang Dayot Upamecano:

Perspektivisch sei für den jungen Franzosen sehr viel möglich, glaubt Compper. „Der Junge hat einen Körper wie ein Büffel, ist technisch extrem beschlagen, taktisch gut ausgebildet – ihm gehört die Zukunft. Er bringt alles mit. Er hat hier ein hervorragendes Umfeld gefunden, das ihm helfen wird, weiter zu reifen.”