Nach Pfiffen Nach Pfiffen: Fans akzeptieren Krumbiegels neue Hymne

Leipzig - Sebastian Krumbiegels neue Vereinshymne für RB Leipzig hatte einen schweren Start. Bei der Stadionpremiere gegen Betis Sevilla war das Stück von den eigenen Fans ausgepfiffen worden; gegen den BVB hatten die RB-Anhänger den Song mit Fangesängen übertönt.
Im dritten Anlauf beim Spiel gegen Borussia Mönchengladbach nun haben die Fans die Vereinshymne erstmals akzeptiert. Allerdings in einer anderen Version als die aufwändig mit Kinderchor und Orchester des Gewandhauses eingespielte Originalfassung.
Krumbiegel: „Weiß, dass die Hymne umstritten ist”
Stattdessen lief „Du bist mein Verein“ in einer Fassung mit einem Fanchor, die im Sommer mit etwa 50 Fans eingespielt worden war. So wirkte die Hymne stadiontauglicher; durchaus passend zum Moment, als die RB-Spieler das Stadion zum Warmmachen betraten. Ursprünglich war geplant, dass das Stück stets wenige Minuten vor Anpfiff läuft.
Komponist Krumbiegel ist froh, dass sein Werk in dieser Fassung – eine von insgesamt fünf – besser ankam. „Ich weiß, dass die Hymne umstritten ist. Ich habe gegen den BVB auch gemerkt, dass das Stück nicht auf ungeteilte Liebe stieß”, sagte er der MZ. „Aber die Originalfassung ist natürlich auch eine Gratwanderung zwischen Hochkultur und Fußballkultur.”
Fairer Umgang mit der RB-Leipzig-Hymne
Hintergedanke und Wunsch des Klubs war es, Leipziger Kulturinstitutionen und RB Leipzig zusammenzuführen. Bei einem erstmals kurz vor Weihnachten im Stadion gezeigten Einspieler des Thomanerchors („Wir sind Leipzig, Rasenballsport Leipzig”) hatte das auch hervorragend funktioniert.
Der Prinzen-Sänger wünscht sich einen fairen Umgang mit der Hymne – im Stadion und medial. Die veränderte Version gegen Mönchengladbach empfand auch er als stimmig. Und es sieht ganz danach aus, als hätten sich auch die RB-Anhänger mit der Fan-Fassung gut arrangiert. (mz)