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Pokal-Duell gegen RB Leipzig Dynamo Dresden gegen RB Leipzig: ARD-Übertragung ist ungewiss

Von Ullrich Kroemer 30.06.2016, 14:24

Leipzig - Bis zum Duell zwischen Dynamo Dresden und Rasenballsport Leipzig in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde (19. bis 22.8.) sind zwar noch sieben Wochen Zeit. Doch im Hintergrund laufen die Planungen für die brisante Begegnung bereits auf Hochtouren. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die heikle Paarung am Montagabend live im Ersten gezeigt wird oder das Match aus Sicherheitsgründen besser am Samstag oder Sonntag bei Tageslicht über die Bühne gehen sollte.

Die Leipziger Volkszeitung hatte am Mittwoch berichtet, dass die Münchner Sportkoordinatoren der ARD sich bereits für die Übertragung des sogenannten Sachsen-Krachers entschieden hätten. Demnach würde das Aufeinandertreffen der ungleichen Rivalen am Montag stattfinden.

ARD: Alles offen - Polizei: Sicherheitsspiel

Dazu teilte die ARD auf MZ-Anfrage mit: „Diese Meldung können wir nicht bestätigen. Im Moment ist noch alles offen. Wir müssen ohnehin die Vorgaben des DFB und der ZIS (Zentrale Informationsstelle für Sporteinsätze, Anm. d. Red.) abwarten, ehe eine Partie für die Live-Übertragung festgelegt werden kann.”

Während die ARD keine Aussage zu den Favoriten für die Übertragung abgeben wollte, bestätigte der Deutsche Fußball-Bund gegenüber der MZ: „Aktuell zählt das Spiel Dynamo Dresden gegen RB Leipzig zu den attraktivsten Partien der ersten Runde, so dass die ARD dieses Spiel in der engeren Auswahl für das Free-TV-Spiel hat.” Generell versuche der Verband, „dem Wunsch der ARD entgegenzukommen, sofern dem kein triftiger Grund entgegensteht”.

Ob ein solch triftiger Grund vorliegt, bewertet die ZIS in Duisburg für alle 32 Ansetzungen. „Dieses Verfahren ist mittlerweile abgeschlossen”, teilte ein Sprecher der Polizei in NRW mit. Bei der Begegnung zwischen Dresden und Leipzig „handelt es sich nach polizeilicher Einschätzung und Einschätzung der ZIS um ein Risikospiel”. Die konkrete Beurteilung der Situation sei Sache der Behörde vor Ort.

Hunderte Beamte wegen Pegida-Demo gebunden

Die Dresdner Polizei teilte der MZ mit, dass sie vor der Ansetzung des Spiels eine Lageeinschätzung „insbesondere in Bezug auf terminliche Überschneidungen mit anderen Einsatzanlässen” an das Innenministerium abgegeben habe, das die weitere Abstimmung auf Bundesebene koordiniert. „Die Dresdner Polizei wird derartige Lageeinschätzungen jedoch nicht veröffentlichen”, heißt es.

Doch aufgrund der montäglichen Pegida-Demonstrationen ist klar, dass an diesem Abend zahlreiche Einsatzkräfte gebunden sind. Zwar waren etwa am vergangenen Montag laut „Sächsischer Zeitung” nur noch 2300 Pegida-Anhänger gekommen. Dennoch waren laut dem Blatt 180 Beamte im Einsatz.

Dazu bietet auch die hereinbrechende Dunkelheit am Montagabend weiteres Gefahrenpotenzial. Während Gewaltexzesse im Stadion eher unwahrscheinlich sind, sind Scharmützel gewaltbereiter Dresdner mit RBL-Fans beziehungsweise der Polizei rund um das Stadion zu befürchten.

Dynamo-Manager Born: „Gehen von einem Termin am Wochenende aus”

Gastgeber Dynamo Dresden favorisiert einen Termin am Samstag oder Sonntag. „Wir gehen im Moment von einem Spieltermin am Wochenende aus“, sagt Dynamos neuer kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born. „Im Sinne der Fans würden wir uns grundsätzlich einen Spieltermin am Samstag- oder Sonntagnachmittag wünschen.”

Die Vereine könnten zwar Wünsche zur Terminierung äußern, heißt es vom DFB, doch Priorität haben die Ansagen von Verband, ZIS und den übertragenden Sendern. „Wir haben bisher keinerlei Informationen dazu, dass dieses Pokalspiel das Wunschspiel der ARD für eine Live-Übertragung ist”, sagt Born. Der Verein habe „keinen Einfluss darauf, wann die Partie stattfinden wird”. Auch von RB Leipzig heißt es, das sei „nicht unser Thema”.

Keine Mehreinnahmen bei Live-Spiel von Dynamo

Extra Kapital würden die Dresdner aus einem Live-TV-Spiel übrigens nicht schlagen. „Die Einnahmen aus den TV-Live-Übertragungen werden unter allen Vereinen, die an der ersten Runde im DFB-Pokal teilnehmen, gleichmäßig verteilt. Daher würde Dynamo Dresden von einem Livespiel nicht mehr als die anderen Teilnehmer im Wettbewerb profitieren”, sagt Born. Im Normalfall bedeutet ein Live-Spiel vor einem Millionenpublikum jedoch immer auch einen überregionalen Imagegewinn für die beteiligten Klubs. Doch angesichts des brisanten Derbys zwischen Zweit- und Erstliga-Aufsteiger könnte das in diesem Fall für die Hausherren auch nach hinten losgehen.

Wann genau die Terminierung endgültig feststeht, ist derzeit noch offen. „Dies kann sicherlich noch einige Tage dauern”, heißt es von der DFB-Pressestelle aus Frankfurt. „32 Spiele an einem Wochenende möglichst optimal und konfliktfrei anzusetzen, ist für alle eine große Herausforderung.” Bei der Paarung SGD gegen RBL sollten die Pokalplaner ganz genau hinschauen. (mz)