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"Sprung meines Lebens" im Nordbad Nordbad: Sprung meines Lebens

Von Christian Elsaesser 25.06.2017, 17:50
Organisator Andreas Wels versucht, beim Basketball-Contest aus zehn Metern im Sprung den Korb zu treffen. Gelang nicht. Sein Wurf verfehlte denkbar knapp.
Organisator Andreas Wels versucht, beim Basketball-Contest aus zehn Metern im Sprung den Korb zu treffen. Gelang nicht. Sein Wurf verfehlte denkbar knapp. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Irgendwann am Abend, als die Zuschauer längst den Weg nach Hause gefunden hatten, als der Wind kühl durch das Nordbad zog, da stand Lutz Buschkow noch im Vip-Bereich und adelte die Show, die er am Nachmittag verfolgt hatte. „Ich kann Andreas Wels und sein Team nur beglückwünschen. Das war eine tolle Veranstaltung“, sagte der langjährige Sportdirektor des Deutschen Schwimmverbandes und Bundestrainer der deutschen Wasserspringer. Was Buschkow besonders zugesagt hatte: Wenn man Nachwuchs für die Sportart gewinnen wolle, dann sei der Weg über den Showfaktor genau richtig.

Vize-Olympiasieger Andreas Wels hatte 2016 das Prominentenspringen „Sprung meines Lebens“ ins Leben gerufen - und die zweite Auflage war bei strahlendem Sonnenschein tatsächlich eine überaus gelungene Show. Freilich keine ohne Schwächen: Die Beschallung hatte ihre Grenzen, nicht von überall im Bad waren die Show-Elemente zu überblicken und ein bisschen komprimierter hätte es in der rund vierstündigen Show auch mitunter zugehen können.

Doch es waren Kinderkrankheiten, die den Gesamteindruck nicht trüben konnten. Und der ist: Der „Sprung meines Lebens“ ist schon bei seiner zweiten Auflage weit mehr als nur eine Werbeveranstaltung für das Wasserspringen. Die Veranstaltung ist auf dem Weg, ein Sommerfest des halleschen Sports zu werden.

Handballer, Basketballer, Eishockey-Cracks, Kung-Fu- und Judo-Kämpfer, Boxer, Sportgymnasten, Turner, Kanuten, paralympische Sportler - sie alle hatten ihre Plattform. Vereint darin, dass am Ende mindestens einer von ihnen ins Wasser fliegen musste.

Und das taten sie alle. Teils spektakulär wie Großmeister Chu-Tan Cuong, dessen Kung-Fu-Sprung von zehn Metern mit einer recht schmerzvollen Landung endete. Teils beeindruckend wie Turnerin Johanna Quaas, die vom Einmeter-Brett ihre Premiere gab - soll ihr einer nachmachen mit 92 Jahren. Teils atemberaubend wie Parakanute Ivo Kilian, dessen Handstandsprung ein Plädoyer für den Behindertensport war.

Kilian wurde dafür mit Rang zwei belohnt. „Besiegt“ nur von Schauspieler Stephan Luca. Wobei - der war ja eigentlich gar nicht gesprungen. Am Start waren vielmehr Zorn und Schröder. Denn Luca und Schauspiel-Kollege Axel Ranisch lieferten einen Kurzkrimi in ihren Rollen aus den ARD-Krimis. Eine Show, mit großem Beifall des Publikums bedacht.

Stichwort Zuschauer: Geschätzt rund 3.000 Zuschauer waren während der Show am Samstag dabei, über den gesamten Tag verteilt, inklusive Badebetrieb im Nordbad, waren es laut Organisatoren 4 200 Gäste. (mz)