Niederlage bei Bayern München Niederlage bei Bayern München: Warum der MBC seine Chance nicht nutzen konnte

München/Weißenfels - Die Bühne hätte besser kaum bereitet sein können. Eine Liveübertragung im Free-TV, arg strapazierte Gegenspieler vom FC Bayern München auf dem Parkett, die besten deutschen Schiedsrichter an der Pfeife – für den Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) war am Sonntagnachmittag alles angerichtet für die Sensation beim Spitzenreiter.
Doch die Überraschung blieb aus: Der Aufsteiger aus Weißenfels musste sich dem hoch favorisierten Titelaspiranten auswärts mit 91:111 geschlagen geben.
MBC in München: Drenovac wieder Topscorer
Im Fußball heißt es: Angeschlagene Bayern sind die gefährlichsten Bayern. Das galt am Sonntag für die Basketballabteilung des Weltvereins nur bedingt. Erst am Freitag hatte das Team von Trainer Sasa Djordjevic sein Viertelfinalspiel im Eurocup beim russischen Top-Klub Unics Kasan mit 73:80 verloren, ging von der Auswärtsreise arg strapaziert in das Duell mit den Wölfen. Die Entscheidung über das Weiterkommen fällt nun am kommenden Mittwoch im erneuten Aufeinandertreffen mit Kasan. Es wird das bislang wichtigste Saisonspiel für die Münchner.
„Die Bayern haben gerade eigentlich etwas ganz anderes im Kopf, als gegen uns zu spielen“, merkte deshalb Malte Schwarz, der Kapitän des MBC, nach Schlusspfiff bei Telekomsport an, „aber trotzdem haben sie gerade im dritten Viertel mehr Energie gehabt als wir.“
Im ersten Spielabschnitt sah es zunächst so aus, als könnten die Gastgeber den MBC vor 5.346 Zuschauern im Audi Dome leicht abschütteln. Doch Weißenfels fing sich, lag nach den ersten zehn Minuten nur mit vier Zählern zurück (22:26). Dann wurde es verrückt: Der MBC traf wilde Würfe. Allen voran Djordje Drenovac, der wie schon im Hinspiel, als ihm 21 Zähler gelangen, wieder gegen die Bayern auftrumpfte. Der serbische Flügelspieler erzielte bis zur Pause 13 Punkte, zum Ende der Partie war er mit 23 Zählern bester Werfer des Spiels. Zur Halbzeit führte der MBC überraschend mit 52:51.
MBC bekommt nach der Halbzeitpause Probleme
„Die Reise nach Kasan war sehr hart für uns. Klar ist es da normal, wenn die Beine müde sind, dass du in der Verteidigung auch mal nicht so aggressiv bist wie sonst“, erklärte Münchens deutscher Nationalspieler Danilo Barthel den Halbzeitrückstand. Aber: „In der Pause haben wir uns dann vorgenommen, noch mal alle Reserven zu mobilisieren.“
Mit Erfolg: Der FC Bayern verteidigte auf gewohnt hohem Niveau. Der MBC bekam offensive Probleme, traf seine Würfe nicht mehr so hochprozentig. „Sie haben in der Defensive eine Schippe draufgelegt“, sagte Malte Schwarz. „Das hat uns den Wind aus den Segeln genommen. Dazu kam die individuelle Qualität des Gegners.“ Aber auch die verbesserungswürdige Verteidigung des MBC, der im Gegensatz zu den Bayern ausgeruht aus einer dreiwöchigen Punktspielpause kam.
Das MBC-Programm: Erst Bonn, dann Erfurt
Die Hausherren schraubten ihren Vorsprung im dritten Viertel bis auf 81:65 nach oben, bauten diesen im Schlussabschnitt noch weiter aus. „Gegen München müssen wir 40 Minuten lang volle Kanne spielen, um eine kleine Chance zu haben“, meinte Kapitän Schwarz, „aber das ist uns heute nicht gelungen.“
Die nächste Chance für eine Überraschung bietet sich am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen das Play-off-Team aus Bonn. Richtig wichtig wird es am darauffolgenden Spieltag: Dann geht es für den MBC zu den Rockets nach Erfurt. Ein Sieg gegen die direkte Konkurrenz wäre für Weißenfels ein Riesenschritt auf dem Weg zum Klassenerhalt.
(mz)