1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Mitteldeutscher BC: Mitteldeutscher BC: Zum Duell der Sieglosen nach Bayreuth

Mitteldeutscher BC Mitteldeutscher BC: Zum Duell der Sieglosen nach Bayreuth

Von Tobias Schlegel 15.10.2015, 16:15
MBC-Center Chris Otule (am Ball) versucht sich gegen Hagens David Bell durchzusetzen.
MBC-Center Chris Otule (am Ball) versucht sich gegen Hagens David Bell durchzusetzen. Peter Lisker Lizenz

Weißenfels - Zwei Mannschaften stehen in der laufenden Saison in der Basketball-Bundesliga noch ohne Sieg da, medi Bayreuth und der Mitteldeutsche BC aus Weißenfels. Für eines dieser beiden Teams wird die Negativserie an diesem Wochenende definitiv ein Ende haben, denn die momentanen Kellerkinder treffen am Samstag um 18.30 Uhr in der Oberfrankenhalle Bayreuth im direkten Duell aufeinander. „Das wird ein wichtiges Spiel für uns und wir werden alles daran setzen, um zu gewinnen“, erklärt MBC-Teammanager Martin Geissler. Von einer für den weiteren Saisonverlauf wegweisenden oder gar entscheidenden Partie möchte Geissler aber nichts wissen, dafür sei die Spielzeit noch viel zu jung.

Trotzdem wäre ein Sieg bei den Oberfranken wichtig, sowohl für das Punktekonto, als auch für das angeknackste Selbstbewusstsein der Wölfe nach zuletzt drei Niederlagen, davon zwei daheim gegen die vermeintlichen Abstiegskonkurrenten Hagen und Göttingen. Und das Programm der nächsten Wochen wird für die Weißenfelser auch nicht einfacher, es hat es sogar richtig in sich. Bereits am kommenden Montag tritt der MBC bei Bayern München an, am Wochenende darauf kommt mit Ludwigsburg ein Playoff-Anwärter an die Saale. Anfang November treffen die Saalestädter dann noch auf Pokalsieger Oldenburg und Meister Bamberg. „Es ist momentan sicher eine schwierige Situation, in der wir uns befinden. Wir müssen realistisch sein und begreifen, was wir können und was wir wollen und für uns geht es wieder nur um den Klassenerhalt“, stellt Geissler klar.

Deutliche Worte an die Mannschaft

Besonders gegen Hagen und Göttingen war zu beobachten, wie das junge Team im letzten Viertel richtig auseinanderfiel und so den Sieg verschenkte. Gegen Göttingen kassierten die Weißenfelser 99 Punkte und zeigten sich beim Rebound deutlich unterlegen. Dabei ist es seit jeher bekannt, dass Verteidigung und das Reboundverhalten auch eine Frage der Einstellung sind. So nimmt Geissler auch die Spieler in die Pflicht: „Jeder muss begreifen, dass er eine andere Einstellung an den Tag legen muss als bisher. Gerade beim Rebound geht es um Kampfgeist, Feuer und Leidenschaft. Das hat das Team zuletzt gegen Spielende nicht gezeigt“, findet Geissler klare Worte.

Auch unter dem Korb klemmt es zurzeit bei den Wölfen. Center Chris Otule zeigte bis dato mit 11,3 Punkten im Schnitt zwar eine solide Leistung, doch zu oft ist der US-Amerikaner in der Zone auf sich alleine gestellt. Sein junger Ersatzmann Jonathan Maier scheint momentan nicht in der Lage zu sein, Otule zu entlasten und die Power Forwards Filip Bundovic und Haukur Palsson fühlen sich mehr an der Drei-Punkte-Linie zu Hause. „Es ist richtig, dass wir unter dem Korb momentan sehr dünn aufgestellt sind“, sagt Geissler. Schmerzhaft wird Flügelspieler TaShawn Thomas vermisst, der noch immer an einer Knieverletzung laboriert. „Er fehlt mit seiner Athletik und seinem Spielverständnis an allen Ecken und Enden. Wir konnten uns in der Vorbereitung immer auf ihn verlassen, und seit er verletzt ist, haben wir gegen vier Erstligisten verloren“, erklärt Geissler, der das nicht öffentliche Trainingsspiel gegen Gießen eine Woche vor dem Saisonstart noch mitrechnet. Der Ausfall von Thomas sei nur sehr schwer zu kompensieren, „weil er uns das gewisse Extra geben kann und einer unsere qualitativ hochwertigsten Spieler ist“, so der Teammanager.

Kleiner Trost: Auch der Gegner kämpft mit Verletzungssorgen. Mit Kendall Gray und Ex-Wolf Philipp Heyden musste Bayreuth in den bisherigen drei Pflichtspielen auf beide Centerspieler verzichten. Heyden wird den Oberfranken noch länger nicht zur Verfügung stehen, Gray könnte gegen den MBC wieder zum Einsatz kommen.

MBC zählt auf die Fans

Setzen wollen die Weißenfelser am Samstag auch auf ihre Anhänger. Einige MBC-Fans haben sich für das Spiel in Bayreuth angesagt, auch ein Fanbus wird sich in Richtung Bayern aufmachen. „Es ist wichtig für uns, dass wir mit breiter Rückendeckung dort hinfahren, dass die Fans an uns glauben und das Team nicht aufgeben“, unterstreicht Geissler die Bedeutung der Fans. (mz)