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Mitteldeutscher BC Mitteldeutscher BC: Weißenfelser Basketballer reisen mit Ortsschild nach Hagen

Von Birger zentner 01.04.2015, 07:05
Bekenntnis zu Weißenfels: Patrick Richard mit dem Ortsschild auf der Brust im Zweikampf mit dem Bayreuther Je’Kel Foster.
Bekenntnis zu Weißenfels: Patrick Richard mit dem Ortsschild auf der Brust im Zweikampf mit dem Bayreuther Je’Kel Foster. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels - Es war sowas wie eine Generalprobe. Der Mitteldeutsche Basketball Club (MBC) hatte bei seinem Heimspiel am letzten Sonnabend die angestammte Spielerbank verlassen, und war auf die gezogen, die sonst die Gäste belegen. Mit ihnen zog der Fanblock der Alphawölfe um. So hatten die Basketballer weiterhin die Alphawölfe direkt hinter sich, aber dazu noch die vom Fanclub „Das Rudel“ belegte Tribüne direkt neben sich.

Allein daran hat es sicher nicht gelegen, dass es nach sechs Niederlagen in Folge wieder einen Sieg gegeben hat (73:65 gegen Bayreuth). Aber es war vielleicht ein Mosaikstein dazu. Dass es sich ausgezahlt hat, darin sind sich Trainer Silvano Poropat und Teammanager Martin Geisler einig. Dennoch wird man für die nächsten Heimspiele dieser Saison nicht gleich alles umwerfen. „Die Aktion am Sonnabend haben wir seit Wochen vorbereitet“, sagte Geissler. Unter anderem mussten die Dauerkartenbesitzer, die ihre Plätze mit den Alphawölfen getauscht haben, informiert werden. „Aber wir werden uns nach der Saison damit beschäftigen, ob wir das in der nächsten Spielzeit generell so machen“, sagte Geissler.

Mit solchen Umstellungen will man beim MBC grundsätzlich den Schulterschluss mit den Fans enger machen. Vor zwei Jahren gab es schon einmal eine Umstellung anderer Art. Seitdem spielen die Wölfe in der ersten Halbzeit grundsätzlich in Richtung Fanblock. Dabei wird es auch bleiben.

Bestand haben wird für die letzten Spiele in diesem Frühjahr auch das „Ortseingangsschild“, das seit Samstag auf der Vorderseite der Spielertrikots zu sehen ist. „Weißenfels - die Heimat der Wölfe“ steht darauf. „Das wird nicht nur bei den Heimspielen, sondern ebenso bei den Auswärtsspielen zu sehen sein“, bestätigte Geissler. Eine klare Aussage gegenüber all jenen, die immer mal wieder angesichts der seit zwei Spielzeiten praktizierten Ausflüge in die Arena Leipzig befürchten, der MBC könnte komplett in die Messestadt abwandern. Geschäftsführer Jörg Hexel hat das immer ausgeschlossen. Die einzelnen Leipzig-Spiele hat er hingegen verteidigt. Sie seien wirtschaftlich unbedingt notwendig, sagte er.

Kleine Meisterschaft

Die Aussage zur Heimat der Wölfe soll die MBC-Spieler natürlich auch am Donnerstagabend bei ihrem Auswärtsspiel bei Phoenix Hagen beflügeln. Ehe sich die MBC-Profis der Ostereiersuche hingeben können, haben sie vom Trainer einen klaren Auftrag: einen starken Auftritt bei den Feuervögeln hinzulegen. Der Lohn könnte sein, mit einem weiteren direkten Kontrahenten aus der unteren Tabellenhälfte den Platz zu tauschen. Bei einem Sieg wären Hagen und der MBC punktgleich, aber aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs landete der MBC dann auf Platz zwölf.

Poropat hat ja so eine Art kleine Meisterschaft ausgerufen. Er will mit seiner Mannschaft im Fünferfeld Hagen, MBC, Bayreuth, Tübingen und Bremerhaven wenigstens Zweiter werden. „Erster zu werden und damit auf Platz zwölf einzukommen, wäre für den MBC ein riesen Erfolg“, sagte Poropat. Realistisch sei der 16. Platz in der Bundesliga.

In Hagen zu punkten ist auch deshalb wichtig, weil noch keiner weiß, was sich wirklich am Tabellenende tut. Momentan liegt Trier auf dem ersten Abstiegsplatz - nach den Abzügen zehn Punkte zurück. Der Abstand könnten sich verringern, wenn Trier mit dem Einspruch gegen den Vorwurf des Lizenzbetrugs Erfolg hat. Vier Punkte Abzug wegen der Insolvenz bleiben jedoch bestehen. (mz)