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Mitteldeutscher BC Mitteldeutscher BC: Aufbauspieler auf Entdeckungstour durch Weißenfels

Von Stefan Thomé 06.12.2013, 16:59
Daniel Hain auf dem Weißenfelser Weihnachtsmarkt. Der Aufbauspieler hat schon einige schöne Ecken in der Stadt entdeckt.
Daniel Hain auf dem Weißenfelser Weihnachtsmarkt. Der Aufbauspieler hat schon einige schöne Ecken in der Stadt entdeckt. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels/MZ - Ja, Weißenfels gefällt Daniel Hain. Der Basketballprofi, seit dieser Saison in Diensten des Mitteldeutschen BC, machte in dieser Woche eine kurze Stippvisite auf dem kleinen Weihnachtsmarkt. „Gerade die Altstadt rund um das Schloss finde ich sehr toll“, sagt der 28-Jährige, der aus Essen stammt. „Da gibt es viele schöne Ecken“, findet er. Viel Zeit für ausgiebige Spaziergänge und Entdeckungstouren bleibt zwar nicht. Dennoch hat Hain schon mehr gesehen, als bei all seinen zahlreichen Besuchen in den Jahren zuvor. Weißenfels kennt er schon seit mehr als zehn Jahren.

„Das erste mal war ich hier, da war ich gerade erst 17“, erinnert er sich. Immer wieder war er seither mit verschiedenen Teams zu Gast in der Stadthalle. „Das Fenster, welches man da von einer Stadt zu sehen bekommt, ist allerdings sehr klein“, erzählt er aus dem Alltag eines Berufssportlers. In den seltensten Fällen geht es über die jeweilige Unterkunft und Spielstätte hinaus. Von der Fan-Kulisse und Atmosphäre in der Stadthalle war Hain aber schon immer beeindruckt.

Brüder führten ihn zum Basketball

Seine beiden älteren Brüder waren es, die ihn im Alter von etwa zehn Jahren zum Basketball brachten. Doch während David und Stephan Hain es bis in die zweite Bundesliga schafften, startete der jüngste Spross durch. Sein bisher größter Erfolg: Daniel ist deutscher Meister. 2009 holte mit Oldenburg diesen Titel. Zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft gehörte er auch schon, absolvierte drei Länderspiele. Sein letzter Verein war Bonn, ehe er in der vergangenen Saison keinem Team angehörte.

„Das hat sich einfach so ergeben“, erzählt er mit ruhiger Stimme. Zusammen mit seinem Agenten habe er bewusst lange gewartet und die Angebote geprüft. „Irgendwie war nicht das passende dabei.“ Ein verlorenes Jahr? „Nein, ganz gewiss nicht“, sagt der 1,95 Meter große Aufbauspieler. Hain, der gern reist und gerade beginnt Spanisch zu lernen, weil seine Großeltern lange in Barcelona lebten und er einen besonderen Bezug zu diesem Land hat, nutzte die Zeit, absolvierte in Berlin ein Praktikum in einem Verlag. „Ich möchte später gern etwas in Richtung Journalismus machen“, sagt er.

Ausflug in die Medienwelt

Sportredakteur, das könnte er sich als Beruf nach seiner Karriere durchaus vorstellen. „Vielleicht fange ich schon während meiner Zeit beim MBC an, mit einem entsprechenden Studium zu beginnen.“ Neben dem Ausflug in die Welt der Medien hielt er sich natürlich fit. „Ich war ja nicht verletzt. Aus so einem Grund auszusetzen ist ja viel schlimmer, als eine Saison lang keinen Vertrag zu haben“, gewinnt er dem ganzen viel Gutes ab.

Das Angebot vom MBC für diese Spielzeit erschien Hain dann als das Optimale. „Vor allem wegen Trainer Silvano Poropat und dem Umfeld in der Organisation. Da habe ich viel Positives gehört“, begründet Hain, der das Engagement als neue Herausforderung sieht.

Zukunft in der Saalestadt

Dass es mit den Wölfen nicht um Titel oder auf Europatournee geht, das ist ihm egal. „Der MBC hat eben eine andere Ausrichtung als zum Beispiel Oldenburg. Ich kann mich aber mit der Zielsetzung Klassenerhalt ebenso identifizieren.“ Er selbst will dabei seine Erfahrung aus fast sieben Jahren Bundesliga einbringen und setzt auf die Fans. „Die sind unser sechster Mann und gerade wichtig, wenn es mal eng wird. Da können sie uns so richtig nach vorn peitschen.“

Durchaus kann sich Hain vorstellen, längerfristig an der Saale zu bleiben. Dann könnte er sicherlich noch die ein oder andere schöne Ecke mehr in Weißenfels entdecken.