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Weltcup in Ungarn Kanu-Olympia-Flotte fährt in Szeged sechs Siege ein

Der deutsche Showdown im Zweier-Canadier fiel aus. Der dreimalige Olympiasieger Brendel buchte mit seinem neuen Partner Hecker schon vor dem Finale das Tokio-Ticket.

Von Frank Kastner, dpa 16.05.2021, 13:35
Jacob Schopf hinterließ in Ungarn einen superstarken Eindruck.
Jacob Schopf hinterließ in Ungarn einen superstarken Eindruck. Szilard Koszticsak/MTI/AP/dpa

Szeged - Erlösende Jubelschreie tönten über die Regattastrecke im ungarischen Szeged - aber es flossen auch Tränen.

Conrad Scheibner jubelte nach seinem überlegenen Start-Ziel-Sieg im Einer, ehe er drei Stunden später mit Tränen in den Augen aus dem Zweier-Canadier stieg. Das Weltcup-Finale mit Michael Müller verpasste er. Somit sicherte sich Sebastian Brendel mit seinem neuen Partner Tim Hecker das Olympia-Ticket. Dieser schrie im Ziel lautstark „Tokio“, nachdem er mit Brendel einen starken Endspurt hingelegt hatte und vor Kuba und Brasilien gewann. „Ich freue mich, dass ich die Chance bekomme, meinen Titel bei Olympia zu verteidigen“, meinte der Potsdamer Brendel.

Das Weltmeister-Duo Jacob Schopf und Max Hoff löste ebenfalls das Tokio-Ticket. In einem packenden Rennen über 1000 Meter konnte sich das Duo auf seinen Endspurt verlassen und gewann hauchdünn vor Tschechien und der Slowakei. Zugleich setzten sich der junge Potsdamer und der erfahrene Essener im internen Duell gegen Jakob Kurschat (Dresden) und Jakob Thordsen (Hannover) durch, die nach Halbzeit-Führung Vierte wurden.

Schopf hinterließ in Ungarn einen superstarken Eindruck, und das nach eineinhalb Jahren Wettkampfpause. Im Kajak-Einer überraschte der erst 21-Jährige die komplette Weltelite, verwies die routinierten Josef Dostal (Tschechien) und Fernando Pimenta (Portugal) auf die Plätze. „Ich kann meine Gefühle gerade gar nicht in Worte fassen. Ich habe auch nicht damit gerechnet, aber ich hatte Bock darauf zu zeigen, was in mir steckt und wo ich mit meiner Leistung international stehe“, sagte Schopf und verdrückte Freudentränen.

Im Kajak-Zweier der Frauen siegten Sabrina Hering-Pradler und Tina Dietze souverän über 500 Meter. „Wir konnten wirklich so durchfahren, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir sind schön bei uns geblieben, haben uns nicht unter Druck setzen lassen“, sagte die Hannoveranerin Hering-Pradler. Im Canadier-Zweier über 500 Meter entschieden Lisa Jahn/Sophie Koch (Berlin/Karlsruhe) mit Rang drei im Weltcup das deutsche Duell mit Ophelia Preller und Annika Loske (beide Potsdam).

Zum Abschluss gab es auch einen Sieg in der Königsdisziplin. Der neuformierte Kajak-Vierer mit Hering-Pradler, Melanie Gebhardt (Leipzig), Jule Hake (Lünen) und Dietze (Leipzig) paddelte nach 500 Metern prompt auf Rang eins vor Weißrussland und Dänemark. „Das war echt ein großes Rennen von uns“, meinte Hake. Das 2016 in Rio auf der doppelten Distanz erfolgreiche Olympiasieger-Boot mit Ronald Rauhe (Potsdam), Max Rendschmidt (Essen), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Essen) kam hinter Ungarn nur auf Rang zwei.