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Duell Frauen gegen Männer in Berlin Istaf-Indoor in Berlin: Wirft Nadine Müller erneut einen Weltrekord?

Von Petra Szag 14.02.2020, 06:30
Nadine Müller wirft beim Istaf-Indoor-Meeting in Berlin ihren Diskus für das Frauen-Team.
Nadine Müller wirft beim Istaf-Indoor-Meeting in Berlin ihren Diskus für das Frauen-Team. www.imago-images.de

Halle (Saale) - Die Versuchung ist groß, keine Frage. Doch Nadine Müller erliegt ihr nicht. Den Diskus mit Hilfe einer Sturmböe besonders weit zu schleudern, hält sie für trügerisch.

„Wir haben zwar trotz des starken Windes auch draußen trainiert, aber uns nicht für einen Ring entschieden, mit dem wir irreguläre Weiten hätten erzielen können“, sagt die SV-Athletin. Denn am Freitag schlägt unter Laborbedingungen die Stunde der Wahrheit.

Istaf-Indoor in Berlin: 2019 warf Nadine Müller einen Weltrekord

Beim Istaf-Indoor in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin dürfen sich vier Diskuswerferinnen mit einem Männerquartett messen. Und Nadine Müller als Vorjahresbeste führt die Frauenriege, deren Diskus ist mit einem Kilogramm halb so schwer wie der der Männer, an. 2019 hatte sie bei diesem ungewöhnlichen Wettkampfformat 63,89 Meter geworfen: Weltrekord.

Mangels Riesenhallen gibt es für die Diskus-Asse allerdings auch kaum Wettkämpfe unterm Dach. „Ich weiß noch von einem Meeting in Finnland und einem in Amerika“, sagt Müller. Auch deshalb ist der Istaf-Auftritt für die EM-Zweite etwas Besonderes.

Ob solche Weiten wie im Vorjahr jetzt schon drin sein werden, weiß sie nicht. Denn der Saisonaufbau ist ein anderer. 2019 war der Jahreshöhepunkt, die WM, erst im Oktober. Die Olympischen Spiele als Highlight 2020 wiederum beginnen im Juli recht früh.

Auch Shanice Craft, Kristin Pudenz und Claudine Vita gehen in Berlin an den Start

„Wir sind gerade sehr oft im Kraftraum und haben noch nicht so viel geworfen wie im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Müller. Nach dem Istaf wird die Hallenserin wissen, wo sie steht. Alles über 60 Meter ist akzeptabel, kommt eine Weite wie im Vorjahr heraus, „wäre das überragend“.

Zum Team gehören noch Trainingskollegin Shanice Craft, Kristin Pudenz und Claudine Vita. „Wir sind die vier besten Deutschen mit viel internationaler Erfahrung, was ein kleiner Vorteil gegenüber den Männern sein kann“, sagt Müller. Die bieten aber unter anderem Olympiasieger Christoph Harting auf.

Der Modus im Vorjahr kam auch beim Publikum gut an. In jedem ihrer Versuche musste sich die Hallenserin mit einem anderen Mann messen. Warf sie weiter, bekam sie zwei Punkte für ihr Team. Der Weltrekord wurde mit einem Extrazähler honoriert. 2019 brachte er die Entscheidung. „Das war noch einmal ein zusätzlicher Kick“. Den würde Müller gern erneut erleben. (mz)