Handball Handball : Traumlos im DHB-Pokal: HC Leipzig

Naumburg - Natürlich hätte es auch ein Zweitbundesligist werden können, aber mit ihrem Los sind die Handballfrauen des HC Burgenland mehr als zufrieden: In der ersten Runde des DHB-Pokals treffen sie am Wochenende 2./3. September auf den sechsfachen Deutschen Meister HC Leipzig. Dieser ist zwar, weil hoch verschuldet, vom nationalen Verband in die 3. Liga zurückgestuft worden - ein dicker und wohl kaum aus dem Weg zu räumender Brocken wird er für die HCB-Frauen dennoch sein.
„Das ist ein sehr gutes Los für uns, ich habe mich riesig darüber gefreut. Wir werden wahrscheinlich am Sonntag, 3. September, im Naumburger Euroville gegen die Leipzigerinnen spielen. Dort hoffen wir auf ein volles Haus“, sagte HCB-Präsident Uwe Gering. Die Chancen, dass Leipzig doch noch in letzter Instanz die Lizenz für die 1. Bundesliga erhält, bezeichnet Gering als nicht reell. Zur Erklärung: Der HC Leipzig hat gegen die Nichterteilung der Lizenz für die höchste Spielklasse Einspruch eingelegt und ist vor das Schiedsgericht des Deutschen Handball-Bundes (DHB) gezogen. Dieses führt am 7. Juli in Frankfurt/Main eine mündliche, nicht öffentliche Verhandlung durch; danach wird es eine endgültige Entscheidung geben.
Die Personalplanungen für die Saison 2017/18 gestalten sich für den HC Leipzig angesichts des schwebenden Verfahrens schwierig. Dennoch ist für Steffen Baumgart, Trainer des HC Burgenland, das Team aus Sachsen der klare Favorit in dem bevorstehenden Pokalduell. „Auch wenn die Stars Leipzig inzwischen schon verlassen haben, hat der HCL mit seinem Juniorteam natürlich noch einen starken Unterbau“, so Baumgart, der seine Schützlinge am 11. Juli zum ersten Training nach der Sommerpause bitten wird.
Die HCB-Frauen hatten sich das Startrecht im DHB-Pokal mit dem Gewinn des Sachsen-Anhalt-Cups erkämpft. Im Finale des Landeswettbewerbs hatten sie den Oberliga-Konkurrenten Union Halle-Neustadt nach Hin- und Rückspiel in einem dramatischen Siebenmeterwerfen bezwungen (Tageblatt/MZ berichtete). Für die bevorstehende Saison in der Mitteldeutschen Oberliga, die am Wochenende 9./10. September beginnen wird, sind die Personalplanungen bei den Burgenländerinnen so gut wie abgeschlossen. Als Neuzugänge stehen die litauische Ex-Nationalspielerin Jurate Kiskyte und Vivien Walzel (wir berichteten) sowie auch Thea Schwarz vom Drittligisten SC Markranstädt fest. Außerdem kehrt Torhüterin Marie Schuhknecht zum HCB zurück. Die geplante Verpflichtung von Markranstädts Keeperin Anne Heyne hat sich zerschlagen, weil diese in Leipzig keinen Studienplatz bekommen hat und nun in Ungarn Medizin studieren wird.
Verlassen haben den Club indes Carmen Ringler (die wegen des Studiums nach Heidelberg wechselt), Torhüterin Miriam Ihle (die zum Zweitbundesligisten HC Rödertal geht), und auch die Rumänin Lavinia Poterasi, die ein Angebot des brandenburgischen Drittligisten MTV Altlandsberg angenommen hat.