Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Kilz hat kurz vor Schluss den Auswärtssieg in der Hand

Naumburg/Plotha - War es nun ein gewonnener oder ein verlorener Punkt in Aschersleben? Auf diese Frage nach dem 25:25 am zweiten Spieltag der Mitteldeutschen Oberliga beim HCA antwortete Steffen Baumgart, neuer Trainer des HC Burgenland, zweigeteilt. „Schaut man sich weite Teile des Spiels an, in denen wir zumeist führten und uns hätten auch deutlicher absetzen müssen, war es ein verlorener Punkt“, so der Coach. „Betrachtet man aber nur die letzten fünf Minuten, in denen wir in doppelter Unterzahl 22:24 zurückliegen, dann aber noch ausgleichen können, so kann man auch von einem Punktgewinn sprechen.“
Wie auch beim klaren Erfolg am ersten Spieltag gegen Delitzsch (24:16) zeigte sich der HCB erneut sicher in der Abwehr, wo das Duo um Neuzugang David Heinig und Rückraumkante Jan Schindler gut harmoniert.
Nach vorn zeigte Max Weber eine starke Leistung und Stephan Meyer versuchte, im HCB-Spiel die Regie zu führen, „was für ihn, der zuletzt wenig gespielt hatte, gegen eine so starke und erfahrene Truppe wie Aschersleben natürlich schwer ist“, wie Steffen Baumgart einschätzte.
Die Personalnot (wir berichteten) zwang den Trainer, seinen Manager Tobias Ufer über rund 30 Minuten auf Linksaußen einzusetzen. Und auch Co-Trainer Marcel Kilz musste in der Mittelposition mit ran.
Zumeist Unentschieden, mit vielen Ein-Tore-Führungen der Gäste, präsentierte sich Hälfte eins, ehe der HCB zur Pause mit 14:12 vorn lag. Mit drei Treffern in Front lagen die Burgenländer gar beim 15:18 nach 41 sowie beim 17:20 nach 45 Minuten. Baumgart: „Da hätten wir auf vier, fünf Tore wegziehen müssen, dann hätte es wohl gereicht“.
So aber wurde die Partie zum Zitterspiel, in dem Aschersleben erst zum 22:22 ausglich und dann reichlich fünf Minuten vor dem Ende in doppelter Überzahl sogar mit 24:22 in Führung ging. „Doch die Moral meiner Mannschaft ist absolut top“, freute sich Coach Baumgart. Der Rückstand wurde egalisiert, und beim Stand von 25:25 kam man in letzter Minute noch einmal in Ballbesitz. In einer Auszeit wurde das Vorgehen in den letzten Sekunden abgesprochen und wenig später hatte Marcel Kilz tatsächlich die Last-Second-Chance zum Auswärtssieg. Doch der Ball fand nicht den Weg ins Tor.
Mit 3:1 Punkten kann der Start des HCB in die neue Saison, vor allem, wenn man die Verletztenmisere betrachtet, als gelungen gelten. Um diesen ersten Trend zu bestätigen, muss nun jedoch der Tabellenletzte, Einheit Plauen, geschlagen werden. „Die Plauener kommen nach ihrer herben Klatsche gegen Oebisfelde als taumelnder Boxer, und die sind ja bekanntlich besonders gefährlich“, so Baumgart.
Erfreulich aus HCB-Sicht gestaltete sich am Wochenende der Saisonstart der Frauenmannschaft in der Oberliga. Der Vorjahresmeister gewann mit runderneuerter Mannschaft unter dem neuen Trainer Michael Hoffmann 25:16 in Apolda. Dabei konnten sich die Gäste vor allem auf Jessica Stiskall verlassen, die mit zwölf Treffern zur Top-Torschützin ihrer Mannschaft avancierte. Schon früh waren die Burgenländerinnen mit 8:2 in Führung gegangen und konnten diesen Vorsprung bis zur Halbzeitpause auch stets bei mindestens vier Treffern behaupten.
Weniger gute Nachrichten gibt es indes von der zweiten Mannschaft des HCB. Diese verlor auch ihr zweites Saisonspiel und steht nach dem 24:30 zu Hause gegen den Landsberger HV nun mit 0:4 Punkten am Tabellenende der Verbandsliga-Staffel Süd.