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Handball-Oberliga  Handball-Oberliga : Emotionaler Abschied von "Stupsi" & Co

Von Torsten Kühl 24.04.2016, 16:35
Bewegende Momente am Sonnabend nach Spielschluss: Der HCB verabschiedete Tobias Seyfarth (v.l., hier mit Trainerin Ines Seidler), Marcel Kilz, Florian Spitz sowie Physiotherapeut Thomas Richter.
Bewegende Momente am Sonnabend nach Spielschluss: Der HCB verabschiedete Tobias Seyfarth (v.l., hier mit Trainerin Ines Seidler), Marcel Kilz, Florian Spitz sowie Physiotherapeut Thomas Richter. Nicky Hellfritzsch

Naumburg - Natürlich wäre der Abschied mit einem Sieg im letzten Heimspiel der Saison ein wenig leichter gefallen. Natürlich hätten die Handballmänner des HC Burgenland den scheidenden Tobias Seyfarth, Marcel Kilz und Florian Spitz sowie ihrem Physiotherapeuten Thomas Richter zu gern eine Medaille mit auf den Weg gegeben. Natürlich hätte das (Frei-)Bier noch ein bisschen besser geschmeckt mit einem Erfolgserlebnis gegen Aschersleben. Doch die Gäste waren am Sonnabend im „Euroville“ in Naumburg einfach besser - das erkannten die Burgenländer neidlos an. Verdient setzten sich die „Alligatoren“ mit 38:35 durch. Sie können damit weiter vom Titel träumen, während es für den HCB lediglich noch um Platz vier oder fünf gehen wird.

„Dennoch: Unsere Mannschaft hat eine tolle Saison gespielt“, lobte Clubchef Uwe Gering bei der emotionalen Verabschiedung nach Spielschluss. Und Trainerin Ines Seidler sagte: „Mir war und ist es wieder eine Ehre, mit diesem Team eine Saison zusammenarbeiten zu dürfen.“ Seidler würdigte das langjährige Wirken der Leistungsträger Seyfarth und Kilz („Diese Beziehungen halten länger als so manche Ehe“) sowie des tadellosen Sportsmannes Spitz, der sich auch ohne Trainingsmöglichkeit in diesem Jahr für das HCB-Team einsetzt. Besonders „Stupsi“ Seyfarth (Seidler: „Er ist ein Großer und wird immer ein Großer bleiben“) bereiteten die Fans der Burgenländer einen bewegenden Abschied. Der immer wieder - und auch aktuell - von Verletzungen geplagte 32-Jährige war in allen Spielklassen, in denen er als Handballer aktiv gewesen ist, Torschützenkönig geworden. Unvergessen seine mehr als 300 Treffer beim einjährigen Gastspiel des HSV Naumburg-Stößen in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, der damaligen Regionalliga. Trotz des Abstiegs hatte Tobias Seyfarth auch dort die Torjägerkrone geholt.

Seyfarths legitimer Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen: Nachdem er gegen Aschersleben weitere 15 Mal getroffen hat, ist Kenny Dober die zweite Torjägerkrone der Mitteldeutschen Oberliga in Folge nicht mehr zu nehmen. Allerdings reichte Dobers Treffsicherheit nicht zum erhofften Sieg und dem damit verbundenen Angriff auf die Medaillenplätze. Lediglich zu Beginn (2:0) lag der HCB in Führung. Mit vier Treffern nacheinander drehte Aschersleben das Ergebnis. Fortan liefen die Gastgeber ständig einem Rückstand hinterher. Nur noch zweimal (zum 23:23 und 25:25) konnten sie ausgleichen. Ihre löchrige Abwehr - vor allem in der ersten Halbzeit ließen sich die Burgenländer zu oft mit einfachen Körpertäuschungen „vernaschen“ -, das mangelhafte Spiel über die Außen mit insgesamt nur zwei Treffern (Ants Benecke auf der linken sowie Tobias Ufer und Benedikt Schmidt auf der rechten Seite waren von den Gästen sehr clever zugestellt worden) waren zwei der Gründe für die Niederlage. Auch das Duell der Torhüter entschieden die „Alligatoren“ an diesem Tag für sich.

Aber wie es Präsident und Trainerin bereits sagten: Die sehr gute Gesamtleistung in dieser Saison schmälerte die 35:38-Niederlage gegen den HC Aschersleben keinesfalls. Am 7. Mai geht es für die Burgenländer im Saisonfinale zum Spitzenreiter nach Köthen.