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Handball-Ligen abgebrochen Handball-Ligen abgebrochen: Wildcats vom SV Union Halle-Neustadt steigen in die Bundesliga auf

21.04.2020, 12:06
Happy End für Halles Handballerinnen: Wegen der Corona-Krise und dem Abbruch der Saison reicht auch der zweite Tabellenplatz zum Aufstieg in die Bundesliga.
Happy End für Halles Handballerinnen: Wegen der Corona-Krise und dem Abbruch der Saison reicht auch der zweite Tabellenplatz zum Aufstieg in die Bundesliga. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Die Handball Bundesliga (HBL) hat ihre Saison aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Deutscher Meister ist der THW Kiel. Dies legte die Liga nach einer virtuellen Mitgliederversammlung fest.

Zuvor hatten die 36 Erst- und Zweitligisten auf schriftlichem Wege über eine Fortsetzung der Spielzeit abgestimmt. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit ist laut HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann „deutlich überschritten“ worden.

„Aus sportlicher Sicht wäre es natürlich das Beste gewesen, die Saison fortzusetzen. Der Rahmen hat gesundheitlich, organisatorisch und wirtschaftlich aber nicht gepasst. Von den ungerechten Lösungen haben wir diese für die Beste gehalten“, sagte Bohmann.

Handball-Bundesliga abgebrochen: „Sehr bitter, aber alternativlos“

Liga-Präsident Uwe Schwenker betonte, dass „ein Wiedereinstieg zu einem noch späteren Zeitpunkt nicht mehr machbar“ gewesen wäre, „da das Zeitfenster, das uns bis zum 30. Juni bleiben würde, zu klein wäre, um den Spielern auch nur annähernd die Chance zu geben, sich im Trainingsbetrieb auf den harten Wettbewerb vorzubereiten“. Der Abbruch sei daher zwar „sehr bitter, aber alternativlos“.

Bei der Wertung der Spielzeit entschied sich das Präsidium der Liqui Moly Bundesliga gegen eine Annullierung und für die Anwendung der Quotientenregel, die Tabellenführer Kiel als bestes Team der Saison 2019/20 ausweist. Absteiger wird es nicht geben, Aufsteiger sind HSC 2000 Coburg und TuSEM Essen. Die HBL startet mit 20 Klubs in die neue Saison, in der es vier Absteiger geben wird.

Für Rekordmeister Kiel ist es nach vier erfolglosen Anläufen der erste Meistertitel seit 2015 und der 21. insgesamt. Zum Vizemeister wurde die SG Flensburg-Handewitt erklärt. Der Meister der beiden Vorjahre, der in der seit Anfang März eingefroreren Tabelle den zweiten Platz belegte, ist damit wie der THW für die Champions League der kommenden Saison qualifiziert. Der SC Magdeburg, die TSV Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen spielen in der Euro League (ehemals EHF-Cup).

Frauen-Handball-Bundesliga: Kein Meister, aber zwei Aufsteiger

Anders als bei den Männern wird es in der abgebrochenen Handball-Bundesliga der Frauen 2020 keinen deutschen Meister geben. Dies teilte die HBF am Dienstag mit. Maßgeblich für die Entscheidung sei, dass zum Zeitpunkt des Abbruchs noch fast ein Drittel der Saison zu spielen war und auch das Rückspiel zwischen dem Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim und Spitzenreiter Borussia Dortmund noch ausstand.

Wie in den Handball-Bundesligen ist die Saison in der 3. Liga abgebrochen worden. Auch die Spielzeit in der Jugend-Bundesliga wird nicht fortgesetzt. "Unsere Vereine der 3. Liga und Jugend-Bundesliga haben an ihren Standorten keine Möglichkeit, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen und können in der Folge auch keine Spiele austragen", begründete DHB-Vorstandschef Mark Schober die Entscheidung.

Der Verband hatte die Saison wegen der Coronakrise am 18. März nach 18 von 26 Spieltagen abgebrochen. Tabellenführer Dortmund erhält mit einem Punkt Vorsprung allerdings das einzige Champions-League-Ticket für die kommende Spielzeit. Die dahinter liegenden Teams aus Bietigheim und von der TuS Metzingen qualifizieren sich für die European Handball League (EHL).

Zur Ermittlung der Tabellenpositionen wurde auf Grundlage des Bundesratsbeschlusses des Deutschen Handballbundes (DHB) die Abbruchtabelle unter zu Hilfenahme der Quotientenregelung (Pluspunkte geteilt durch Anzahl der Spiele mal 100) herangezogen.

Jubel bei Wildcats: SV Union Halle-Neustadt steigt in Handball-Bundesliga auf

Absteiger wird es keine geben, aus der 2. Bundesliga steigen der Erstplatzierte HL Buchholz 08-Rosengarten sowie der sich auf dem Relegationsplatz befindliche Tabellenzweite SV Union Halle-Neustadt auf. Damit wird die Eliteklasse für die kommende Spielzeit auf 16 Teams aufgestockt, was durch einen vermehrten Abstieg für die Saison 2021/22 wieder ausgeglichen werden soll.

Die Endrunde des diesjährigen DHB-Pokals soll zudem auf die zweite Jahreshälfte verschoben werden. In der kommenden Saison wird der Pokalwettbewerb schließlich nur mit Teams aus der 1. und 2. Bundesliga gespielt. Da einige Landespokale nicht zu Ende gespielt wurden, müssen die normalerweise qualifizierten Sieger der Landespokale ein Jahr pausieren. (sid/mz)