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Hoch hinaus mit Boyd? So holte der HFC Stürmer Terrence Boyd nach Halle

Von Christoph Lesk 31.07.2019, 10:00
Beim HFC ruhen viele Hoffnungen auf Terrence Boyd.
Beim HFC ruhen viele Hoffnungen auf Terrence Boyd. dpa

Halle (Saale) - Er stand nicht auf dem Platz, dennoch war Terrence Boyd am Dienstag das große Gesprächsthema bei den Fans des Halleschen FC. Die Hoffnungen in den neuen, bulligen Angreifer des Fußball-Drittligisten sind groß. Doch ist dies berechtigt und welche Folgen hat die Verpflichtung des 28-Jährigen? Die MZ beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie kam der Transfercoup zustande?

Nachdem der Verein davon hörte, dass Boyd aus Kanada zurück nach Deutschland möchte, ging alles sehr schnell. „Ich habe den Berater angerufen, ob er sich das überhaupt vorstellen kann. Einen Tag später bekam ich den Anruf, dass dies der Fall sei. Dann haben wir am Telefon verhandelt und die Rahmenbedingungen abgesprochen“, sagte Sportdirektor Ralf Heskamp. Nach der Einigung kam Boyd nach Halle, absolvierte die sportärztliche Untersuchung. Am Dienstagmorgen ging es für ihn wieder nach Toronto.

Wann wird er das erste Mal spielen können?

In Kanada muss der gebürtige Bremer einige Dinge klären. Er benötigt noch die Freigabe des nordamerikanischen Fußballverbandes und muss dafür vorstellig werden. „Wir hoffen und gehen davon aus, dass er am Ende der Woche wieder in Halle ist“, so Heskamp. Das bedeutet, dass Boyd beim kommenden Heimspiel am Samstag gegen Chemnitz im Kader stehen könnte.

Was ist von Boyd zu erwarten?

Der ehemalige Nationalspieler der USA sammelte bereits in der ersten und zweiten Bundesliga Erfahrung. Auch bei Rapid Wien war der Rechtsfuß unterwegs und kann mit 28 Toren in 59 Spielen eine ordentliche Quote nachweisen. Boyd gilt als Teamspieler und war in Leipzig nicht nur bei der Mannschaft sondern auch bei den Fans aufgrund seiner offenen Art sehr beliebt.

Wie beurteilen die Mitspieler die Verpflichtung?

„Ich freue mich natürlich, dass wir noch Qualität dazubekommen haben. Es wird interessant, wer wie, wo und was spielt“, sagte Sebastian Mai, für den der Transfer taktische Folgen haben könnte. Der HFC hat acht Spieler, die im Sturm auflaufen können. Deshalb besteht die Möglichkeit, Mai wieder auf seiner angestammten Person in der Innenverteidigung oder auch im defensiven Mittelfeld spielen zu lassen und der Abwehr so mehr Stabilität zu verleihen. „Es kann alles passieren“, so der 25-Jährige.

Bedeutet die Verpflichtung ein Risiko?

Im Dezember 2014 riss er sich bei RB Leipzig das Kreuzband und fiel daraufhin anderthalb Jahre aus. Ein lädiertes Kreuzband kann immer wieder für Probleme sorgen, weshalb ein Risiko besteht. Auch deshalb dauerte der Medizincheck fast vier Stunden.

Ist der HFC nun ein Aufstiegsfavorit?

Die Leistungen stimmten in den ersten beiden Ligaspielen, jedoch wurden zu viele Chancen ausgelassen. Kann Boyd dies ändern, wird der HFC oben mitspielen.

Sind die Transferaktivitäten des HFC damit beendet?

Nach den Verpflichtungen von Felix Drinkuth und Boyd sind die Einkäufe damit „definitiv abgeschlossen. Der Kader steht, aber wenn jemand wechseln möchte, legen wir ihm keine Steine in den Weg“, erklärte Heskamp. Kandidaten sind Davud Tuma und Erik Henschel. (mz)

Terrence Boyd - hier beim Toronto FC - hat große Sprungkraft.
Terrence Boyd - hier beim Toronto FC - hat große Sprungkraft.
Imago/IconSMI