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Befreiungsschlag verpasst HFC verspielt Heimsieg gegen SC Verl

Aktualisiert: 20.4.2021, 21:55
Der SC Verl trifft in Halle zum Ausgleich, Terrence Boyd ist sichtlich bedient.
Der SC Verl trifft in Halle zum Ausgleich, Terrence Boyd ist sichtlich bedient. imago/Eibner

Halle (Saale) - Die Dichtkunst gehört inzwischen fest zum rot-weißen Abstiegskampf. „3 Punkte für die roten Krieger, heute gibt es nur eine VERLierer“, ließen die Anhänger des Halleschen FC diesmal per Banner im Erdgas Sportpark verlautbaren.

Ein nettes Wortspiel, hieß der Gegner im Spiel der dritten Fußballliga am Dienstagabend bekanntlich SC Verl. Aber mit den 3 Punkten ist es für den HFC in dieser Phase eben nicht so einfach. Trotz einer guten ersten Halbzeit mussten die Rot-Weißen am Ende beim 1:1 (1:0) sogar froh über einen Punkt sein.

„Es würde uns sehr guttun, mal wieder aus einer Partie ohne Gegentreffer zu gehen“, hatte Florian Schnorrenberg vor dem Spiel gesagt. Logisch: Ein Punkt im Abstiegskampf wäre damit ja schon mal sicher. Und das mit der Null hatte die vergangenen zwölf Spiele nicht funktioniert.

HFC-Trainer Florian Schnorrenberg baut seine Abwehr um

Weshalb der Trainer jetzt größere Umbaumaßnahmen vornahm: Lukas Boeder, Jannes Vollert und Niklas Landgraf rein. Fabian Menig, Sören Reddemann und Janek Sternberg raus. Nur Stipe Vucur behielt seinen Platz in der Viererkette. Offensiv verlor nur Dennis Mast seinen Platz, den aber gründlich. Er stand gar nicht mehr im Kader. Auf der Zehn durfte stattdessen wieder Michael Eberwein ran.

Stimmen zum Spiel: Schnorrenberg macht HFC-Team „großes Kompliment“

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Genau dieser Eberwein sollte zeitig eine entscheidende Rolle spielen. In der 16. Minute klaute er Verls Mehmet Kurt im Aufbauspiel den Ball, bediente Terrence Boyd. Der Torjäger schirmte als Prellbock ab und ermöglichte Braydon Manu so einen Abschluss, der durch Gegnerbeine genau den Weg ins linke Eck fand. 1:0. Die Führung verdient, zuvor hatten bereits Julian Guttau (1.) und Manu (6.) Gelegenheiten. Der quirlige Rechtsaußen war ohnehin kaum zu halten, „sehr gut im Spiel Braydon, klasse“, lobte Schnorrenberg früh.

Aber auch defensiv war der HFC wie vom Trainer erhofft voll im Spiel, setzte den so torgefährlichen Verler mit aggressiven Zweikampfverhalten zu. Das sah tatsächlich mehrfach nach „roten Kriegern“ aus. Die brandgefährlichen Techniker wie Kasim Rabihic oder Zlatko Janjic kamen so nicht zur Entfaltung.

HFC kommt gut ins Spiel und geht verdient in Führung

Zu einer perfekten ersten Hälfte fehlte eigentlich nur ein weiteres Tor. Angriffe dafür waren auch da, aber der finale Moment passte kein zweites Mal. Ein Schuss ins Netz von Eberwein zählte wegen eines offensichtlichen Handspiels zurecht nicht (42.). Trotzdem waren es die besten 45 Minuten des HFC seit Wochen.

Die aber, so wirkte es, viele Körner gekostet hatte. Das Bild im zweiten Abschnitt klar gewandelt: Verl war nun viel offensiver, der HFC lief den Ballstafetten hinterher. Mit der Stundenmarke wackelte die Führung dann erstmals mächtig. Erst fälschte Stipe Vucur in der 59. Minute einen Schuss von Mael Corboz fast ins eigene Netz ab, dann jagte Janjic in der 65. Minute einen Schuss im Fallen am Tor vorbei.

Der Verler Druck blieb weiter hoch, auch weil der HFC seine wenigen Konterchancen schlecht ausspielte. Das 1:1 in der 72. Minute daher letztlich folgerichtig: Ein Freistoß aus dem Halbfeld fand den Kopf von Innenverteidiger Julian Stöckner, HFC-Keeper Sven Müller konnte die Flugbahn des Balls nicht mehr entscheidend verändern. Die große Hoffnung auf ein Spiel ohne Gegentor war damit dahin und nun drohte sogar eine niederschmetternde Niederlage.

1:1 gegen SC Verl: HFC knackt die 40-Punkte-Marke

In der 75. Minute reagierte Schnorrenberg, brachte schon lange benötigte frische Kräfte. Julian Derstroff und Anthony Syhre kamen für Guttau und Kapitän Jonas Nietfeld ins Spiel.

Der HFC stemmte sich aber nur noch gegen die Pleite, Entlastung gab es in der Schlussviertelstunde praktisch keine mehr. In der 86. Minute hätte Janjic eigentlich das 2:1 für die Gäste machen müssen, aber Müller bekam die Finger an seinen Schlenzer.

So rettete der HFC zumindest einen Punkt ins Ziel, hat die 40-Zähler-Marke damit geknackt. Fünf Punkte Vorsprung sind es vorerst weiterhin auf die Abstiegsplätze bei noch fünf ausstehenden Partien. (mz/Fabian Wölfling)

Statistik: Hallescher FC - SC Verl 1:1 (1:0)

Halle: Sven Müller - Boeder, Vucur, Vollert, Landgraf - Papadopoulos, Nietfeld (75. Syhre) - Manu (90. Reddemann), Eberwein (88. Dehl), Guttau (75. Derstroff) - Boyd. - Trainer: Schnorrenberg

Verl: Brinkmann - Lannert, Stöckner, Langesberg, Ritzka (80. Eilers) - Corboz, Kurt, Sander (76. Mikic) - Choroba (85. Korb), Janjic, Rabihic. - Trainer: Capretti

Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn)

Tore: 1:0 Manu (16.), 1:1 Stöckner (72.)

Zuschauer: keine

Gelbe Karte: keine