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HFC-Talent HFC-Talent: Torhüter Tom Müller immer noch ohne Pflichtspieleinsatz beim HFC

Von Andreas Mann 27.09.2016, 17:05
Torwart-Talent Tom Müller wartet immer noch auf seinen ersten Einsatz mit dem HFC.
Torwart-Talent Tom Müller wartet immer noch auf seinen ersten Einsatz mit dem HFC. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Der Mann in Jeans und hellblauem Hemd fiel auf. Ein unbekanntes Gesicht, das da am Dienstagvormittag das Torwarttraining des HFC beobachtete. „Das ist bestimmt der Spielerberater von Fabian Bredlow“, mutmaßte einer der täglichen Kiebitze. Und so falsch lag er damit nicht.

Der Unbekannte war Christoph Kramer - und er ist tatsächlich Spielerberater. Allerdings nicht von Bredlow, sondern von Halles Torwart Nummer drei, Tom Müller. „Ich habe jetzt drei HFC-Spiele besucht, da war Tom leider nie im Kader. Jetzt wollte ich ihn einfach mal im Training sehen“, erklärte Kramer seinen Besuch in Halle.

Seit dreieinhalb Jahren betreut der Berater den jüngsten Spieler im Profikader des HFC. Sein Trip von Meschede im Hochsauerlandkreis an die Saale war aber auch noch mit einem anderen Termin verbunden.

Ein Gespräch mit Sportdirektor Stefan Böger und Manager Ralph Kühne stand an. Es galt, Grundsätzliches zu klären. „Ich wollte wissen, wie die Planungen des Vereins mit Tom für die Zukunft sind. Er wird Ende November 19 Jahre alt, und jetzt wollten wir mal sehen, wo wir stehen und wie es weitergeht“, erklärte Christoph Kramer.

Noch ohne Kadereinsatz beim HFC

Mit der aktuellen Situation von Tom Müller (Vertrag bis 2018) ist der Spielerberater nur bedingt zufrieden. „Er ist im Profibereich gut angekommen. Und jetzt müssen wir sehen, dass er in Zukunft auch mal die eine oder andere Kadernominierung bekommt.“

Bislang steht da noch die Null. Neben dem verletzten Vincent-Louis Stenzel stand Müller, der als Elfjähriger vom SV Dessau 05 zum HFC kam, als einziger im Team noch in keinem Pflichtspiel im Kader.

„Für ihn ist wichtig, sich im Training immer wieder selbst zu motivieren und Vertrauen zu entwickeln. Er muss geduldig sein und darf nicht mit der Situation hadern“, rät Schmitt.

Dass er das nicht tut, bestätigt HFC-Torwarttrainer Nico Stremlau. „Tom atmet den Verein von A bis Z. Er geht durch die Metalltür am Trainingsplatz und denkt sich: ,Geil, etwas Besseres gibt es eigentlich gar nicht.‘ Und so tritt er im Training auch auf.“

Trotzdem: An Stammkeeper Fabian Bredlow gibt es nichts zu rütteln. Ansprüche in diese Richtung möchte Tom Müller auch gar nicht stellen. Nur mit dem Stammplatz auf der Tribüne will sich der 18-Jährige auf Dauer auch nicht abfinden.

„Ich will den nächsten Schritt machen“, sagt er. „Und ich will so viele Spielminuten wie möglich abgreifen, ob in den Test- oder Pflichtspielen wie zum Beispiel dem Landespokal.“

Leihgeschäft für HFC kein Thema

Rosig sind die Aussichten in dieser Hinsicht aber nicht, denn an seinem Status als Nummer drei wird sich erstmal nichts ändern. „Es gab eine klare Einordnung des Vereins“, berichtete Christoph Kramer nach seinem Gespräch mit Böger, Kühne und Torwarttrainer Stremlau. „Man baut auf Tom, aber er muss noch ein bisschen was tun, um da hinzukommen, wo Fabian Bredlow schon ist.“

Müller zu verleihen kommt für den HFC übrigens nicht in Frage. „Dafür sieht der Verein viel zu viel Potenzial in ihm schlummern, das herausgehoben werden muss“, sagt Kramer.

Halles Jüngster wird das gerne hören, aber da es keine zweite Mannschaft mehr gibt und Müller auch nicht mehr für die A-Jugend spielen darf, bleibt ihm beim HFC vorerst nur der Stammplatz auf der Tribüne.

(mz)